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Panorama: Das bescheidene Ende der großen Fahndung (Kommentar)

Dieter Zurwehmes Festnahme in Greifswald zeigt: Das Leben ist wie ein Kriminalroman. Nachdem Tausende von Polizisten Deutschland quer und längs durchkämmt und einen katastrophalen Eindruck hinterlassen hatten, wurde der Gesuchte von zwei Streifenpolizisten eingesammelt, die nicht mit Panzerwesten, Blendgranaten und Nachtsichtgeräten herumfuchtelten, sondern einfach ihre Dienstpistolen zeigten.

Dieter Zurwehmes Festnahme in Greifswald zeigt: Das Leben ist wie ein Kriminalroman. Nachdem Tausende von Polizisten Deutschland quer und längs durchkämmt und einen katastrophalen Eindruck hinterlassen hatten, wurde der Gesuchte von zwei Streifenpolizisten eingesammelt, die nicht mit Panzerwesten, Blendgranaten und Nachtsichtgeräten herumfuchtelten, sondern einfach ihre Dienstpistolen zeigten. Und der Hinweis auf den gefährlichen Mörder kam nicht aus den BKA-Computern, sondern vom einem aufmerksamen Passanten. Es wäre unfair, dieses absurde Ende allein der Polizei vorzuhalten; deutlich wird vielmehr, dass die Ermittler kaum noch Chancen haben, in solchen Fällen fachlich-sachlich zu arbeiten. Denn die Hysterisierung der Öffentlichkeit durch die um Marktanteile ringenden Massenmedien erzwingt geradezu den Aufmarsch schwer bewaffneter Bataillone, sei er kriminaltaktisch auch noch so abwegig. Die ersten Gewerkschaftsforderungen nach mehr Personal sind gestern erwartungsgemäß nahezu zeitgleich mit der Meldung der Festnahme eingetroffen. Doch Zurwehme ist dafür genau der falsche Beleg.

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