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Panorama: Das große Klagen - Gerichtssendungen drängen auf den Fernsehmarkt

Konflikte, Streits und Missverständnisse. Ohne die kommt kein Film und keine Serie aus.

Konflikte, Streits und Missverständnisse. Ohne die kommt kein Film und keine Serie aus. Denn da kann der Zuschauer so richtig mitfiebern und mitleiden. Kein Wunder also, dass das Interesse der Fernsehsender an dem Ort, der sich um die Lösung von Konflikten kümmert, groß ist. Dem Gericht. Nachdem in Gerichtsshows wie "Ehen vor Gericht" (ZDF) oder "Klarer Fall" (VOX) mehr oder wenige echte Fälle von Schauspielern verhandelt wurden, betrat SAT1 mit "Richterin Barbara Salesch" Neuland. Frau Salesch ist tatsächlich Richterin am Hamburger Landgericht und verhandelt bei SAT1 authentische Streitfälle und spricht rechtskräftige Urteile. Voraussetzung ist, dass es sich bei der Auseinandersetzung um eine zivilrechtliche handelt, die vor einem Schiedsgericht verhandelt werden darf. Wichtig ist auch, dass der Fall in ungefähr einer Stunde abgehandelt werden kann. Während für normale Schiedsgerichtsverfahren von den Parteien Gebühren gezahlt werden müssen, muss man sich bei Frau Salesch lediglich bereiterklären, gefilmt zu werden. Prominentester Fall in ihrer Sendung war Regina Zindler. Die Kritik an solchen Sendungen ist groß. Bundesverfassungsrichter Hassemer bezeichnet die Fälle, die in Saleschs Sendung verhandelt werden, als "untypisch bis zum Abwegigen, als Schlag in die Magengrube". Sie führten zu einer Kränkung armseliger Menschen vor einer feixenden Öffentlichkeit.

Das Vorbild solcher Sendungen kommt aus den USA. Dort läuft sehr erfolgreich seit 1996 die Sendung "Judge Jury". Täglich spricht dort eine Richterin Recht. Während sich mit "Court TV" in Amerika sogar ein Sender etabliert hat, der live aus den Justizpalästen überträgt, sind die Kameras in deutschen Verhandlungen noch verboten.

kek

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