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Panorama: Das Wasser steigt

Teile Asiens erleben die schlimmsten Fluten seit 1988

Dhaka In Bangladesch stehen weite Teile des Landes unter Wasser. Experten sprechen von den schlimmsten Fluten seit 1988. Auch in Nordostindien steigt das Wasser von Stunde zu Stunde an. Die Behörden beider Staaten befürchten den Ausbruch von Epidemien. In den vergangenen drei Wochen sind nach Schätzungen amtlicher Stellen etwa 1000 Menschen in den Fluten ums Leben gekommen. In der Region sind Dutzende Flüsse über ihre Ufer getreten.

Im nordostindischen Bundesstaat Assam drohen 500000 Kinder zu verhungern, wenn nicht schnell Nahrungsmittel und Trinkwasser ins Katastrophengebiet gelangen. Viele Kinder litten an Durchfall oder Hepatitis, teilte das Gesundheitsministerium des Bundesstaates mit.

Es fürchtet den Ausbruch einer Cholera-Epidemie, da das Trinkwasser durch die Überschwemmungen verseucht sei.

Millionen Inder haben nach offiziellen Angaben vom Dienstag ihre gesamte Habe verloren und nur ihr Leben gerettet. In den Dörfern könnten sich die Menschen oft nur mit Booten oder schwimmend fortbewegen. Viele hocken auf den Dächern ihrer Häuser und warten, dass sie von Armee-Hubschraubern mit Nahrung versorgt werden.

Indiens Ministerpräsident Manmohan Singh, der sich am Dienstag einen Eindruck der Situation in Bihar verschaffte, hatte in der vergangenen Woche in Assam Unterstützung für die Betroffenen in Höhe von 22 Millionen Dollar zugesagt. Ferner soll eine Arbeitsgruppe innerhalb von sechs Monaten Vorschläge für eine dauerhafte Lösung des Überschwemmungsproblems entwickeln.

In Bangladesch haben die Monsunregenfälle der vergangenen Wochen nach offiziellen Angaben vom Dienstag 336 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 30 Millionen der rund 130 Millionen Einwohner mussten ihre Städte und Dörfer verlassen. Fünf Millionen wurden obdachlos, nachdem 26 Flüsse des Landes über ihre Ufer getreten waren. Das öffentliche Leben in der Zehn-Millionen-Metropole Dhaka kam durch die Überschwemmungen fast völlig zum Erliegen.

In China starben in den vergangenen Wochen auf Grund von Überschwemmungen 400 Menschen. dpa

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