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Wegen Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau wurde David Zink am Dienstag in den USA hingerichtet.

© Reuters

David Zink wegen Mordes exekutiert: USA: Erste Hinrichtung nach Urteil zu umstrittener Giftmischung

In den USA hat es die erste Hinrichtung nach dem Urteil des Obersten Gerichts zur umstrittenen Giftmischung vollstreckt worden. David Zink hatte 2001 eine 19-Jährige ermordet.

Der US-Bundesstaat Missouri hat als erster einen Todeskandidaten exekutiert, seit der Oberste Gerichtshof des Landes im Juni den Einsatz einer umstrittenen Giftmischung für Hinrichtungen genehmigt hatte. Der Tod des wegen Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau verurteilte David Zink wurde nach Angaben der Strafvollzugsbehörden am Dienstagabend um 19.41 Uhr Ortszeit im Gefängnis von Bonne Terre festgestellt.

Zink hatte am Dienstag vergeblich versucht, mit einer Eingabe beim Supreme Court einen Aufschub der Hinrichtung zu erreichen. Der Oberste Gerichtshof hatte im Januar die Vollstreckung von drei Todesurteilen im Bundesstaat Oklahoma ausgesetzt. Das Gericht reagierte damit auf Einsprüche gegen die vorgesehene Giftmischung, die nach Ansicht der Todeskandidaten gegen das verfassungsrechtliche Verbot grausamer Bestrafung verstößt. Das zusammen mit anderen Substanzen verabreichte Beruhigungsmittel Midazolam soll die Todeskandidaten zunächst betäuben, ehe hochgiftige Drogen zum Herzstillstand führen.

Das Mittel kam unter anderem bei der Hinrichtung von Clayton Lockett zum Einsatz, der vor einem Jahr nach 43-minütigem Todeskampf gestorben war. Die nächste Hinrichtung in den USA ist für Donnerstag in Texas vorgesehen. In dem Bundesstaat werden vor Missouri die meisten Todesurteile vollstreckt.

Im Jahre 2001 hatte Zink Amanda Morton auf einem Friedhof misshandelt und ihr mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten. Er hatte betrunken den Wagen der 19-Jährigen gerammt und fürchtete, wegen seiner Trunkenheit erneut ins Gefängnis zu müssen. Erste wenige Monate zuvor war Zink nach einer 20-jährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. Er hatte wegen Vergewaltigung und Entführung gesessen.

"David Zink hat rücksichtslos einer jungen Frau das Leben genommen, und es ist gerecht, wenn er dafür bezahlt, in dem er sein eigenes Leben verliert", sagte Missouris Generalstaatsanwalt Chris Koster nach der Hinrichtung. In seinen letzten Worten bat der Mörder die Familie und Freunde seines Opfers um Vergebung. Zink sagte: "Ich hoffe, meine Hinrichtung bringt ihnen den Frieden und die Genugtuung, die sie sich wünschen."

Die Vereinigten Staaten sind das einzige westliche Land, in dem die Todesstrafe noch vollstreckt wird. Sie ist in 31 der 50 Bundesstaaten sowie auf Bundesebene erlaubt, die Zahl der Hinrichtungen geht seit Jahren aber beständig zurück. Bundesstaaten mit Todesstrafe griffen zuletzt immer wieder auf kaum erprobte Giftmischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Vor sieben Jahren hatte der Supreme Court Hinrichtungen per Giftspritze grundsätzlich für verfassungskonform erklärt. (AFP)

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