zum Hauptinhalt

Panorama: Der Ätna war nicht schuld

Hat das Erdbeben bei San Giuliano di Puglia wirklich nichts mit dem Ausbruch des Ätna zu tun? „Bestimmt nicht“, sagt Peter Bormann vom Geoforschungszentrum Potsdam.

Hat das Erdbeben bei San Giuliano di Puglia wirklich nichts mit dem Ausbruch des Ätna zu tun? „Bestimmt nicht“, sagt Peter Bormann vom Geoforschungszentrum Potsdam. Er vergleicht die Stärke des aktuellen Bebens in Puglia mit dem Maximum jener Erschütterungen, die dem Ausbruch des sizilianischen Vulkans vorangingen – letztere waren mehr als 30 Mal schwächer als das, was nun die etwa 500 Kilometer vom Ätna entfernte süditalienische Ortschaft heimgesucht hat. „Also: Wie kann ein schwächeres Ereignis über diese Distanz hinweg so viel stärker werden? Das wäre doch sehr unwahrscheinlich.“

Die Gefahr für Erdbeben ist im Mittelmeerraum allerdings generell nicht zu unterschätzen. Schließlich stoßen hier zwei Platten der Erdkruste aufeinander: die europäische auf die afrikanische. „Infolge dieses Druckes sind ja auch die Alpen und der Atlas entstanden“, sagt Bormann. Die Landmassen falteten sich zu Gebirgen auf.

Algerien, Griechenland, die Türkei, alle Mittelmeeranrainer müssen immer wieder Erdbeben erdulden. Die Geologen befürchten, dass es in absehbarer Zeit erneut zu einer größeren Katastrophe kommen wird. Nur: Wann das sein wird und wo, das kann niemand vorhersagen.

Vieles spricht für die Vermutung, dass es die Türkei treffen wird. Die Geologen nennen die dortige Problemzone „Anatolische Verwerfung“, sie hat sich seit gut 200 Jahren nicht mehr sehr stark bewegt. Die Kräfte freilich sind weiterhin vorhanden, und je länger sie sich aufbauen, desto größer dürfte die Bewegung dann werden, wenn die miteinander verhakelten Plattenteile losbrechen. gih

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false