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Panorama: Der Fall Terri Schiavo

Seit 15 Jahren liegt Terri Schiavo im Wachkoma. Während ihr Mann behauptet, seine Frau wäre gegen die künstliche Verlängerung ihres Lebens gewesen, kämpfen die Eltern bis zur höchsten Instanz gegen das Sterben ihrer Tochter. Eine Chronologie eines jahrelangen Tauziehens:

25. Februar 1990

: Die 26-jährige Terri Schiavo aus Florida erleidet auf Grund einer Stoffwechselstörung einen Herzstillstand und fällt ins Wachkoma.

November 1992: Terris Ehemann Michael führt die Herzattacke seiner Frau auf eine ärztliche Fehldiagnose zurück und zieht vor Gericht. Ihm werden eine Million Dollar zugesprochen.

29. Juli 1993: Die Eltern von Terri, Mary und Bob Schindler, wollen Michael Schiavo die Vormundschaft für seine Frau aberkennen lassen. Die Klage wird abgewiesen.

11. Februar 2000: Den Antrag Schiavos, Terris künstliche Ernährung einzustellen, entscheidet Bezirksrichter George Greer positiv.

23. April 2001: Die Schindlers wollen die Entfernung der Magensonde rechtlich verhindern. Der Oberste Gerichtshof in Washington weigert sich einzugreifen.

24. April 2001: Die künstliche Ernährung wird eingestellt, aber per Gerichtsbeschluss zwei Tage später wieder aufgenommen. Eine ehemalige Freundin Schiavos hatte dessen Behauptung, Terri sei gegen eine Lebensverlängerung gewesen, als Lüge bezeichnet.

22. November 2002: Nach einem Urteil von Richter Greer darf der Nahrungsschlauch erneut entfernt werden. Ein medizinisches Gutachten hatte ergeben, dass Terris Heilchancen hoffnungslos sind.

6. Juni 2003: Ein Berufungsgericht bestätigt Greers Entscheidung.

15. Oktober 2003: Terris künstliche Ernährung wird zum zweiten Mal eingestellt.

21. Oktober 2003: Der Kongress in Florida erlässt das Gesetz «Lex Terri». Damit kann Gouverneur Jeb Bush die Wiederaufnahme der Nahrungszufuhr anordnen.

22. Oktober 2003: Nach sechseinhalb Tagen verabreichen die Ärzte Terri Flüssigkeit und legen einen Tag später die Magensonde an.

13. November 2003: Ein Gericht entscheidet, dass Schiavo gegen die Maßnahmen von Jeb Bush klagen darf.

23. September 2004: Der Oberste Gerichtshof in Florida erklärt «Lex Terri» für verfassungswidrig.

1. Dezember 2004: Gouverneur Jeb Bush legt Berufung beim Obersten Gericht der USA ein. Der Einspruch wird später zurückgewiesen.

25. Februar 2005: Genau 15 Jahre nach Terris Herzattacke ordnet Richter Greer an, dass sie noch drei Wochen künstlich ernährt werden müsse. Danach stehe es dem Ehemann frei, die Schläuche zu entfernen.

12. März 2005: Ein kalifornischer Geschäftsmann bietet dem Ehemann eine Million Dollar für Terris Weiterleben an. Schiavo lehnt ab.

18. März 2005: Ärzte stoppen die künstliche Ernährung der inzwischen 41-Jährigen. Ein Versuch des US-Abgeordnetenhauses, den Schritt rückgängig zu machen, wird von Greer zurückgewiesen.

21. März 2005: Im Eilverfahren verabschieden Repräsentantenhaus und Senat ein Gesetz, nach dem ein Bundesrichter über einen erneuten Anschluss der Schläuche entscheiden muss. Präsident George W. Bush unterbricht seinen Osterurlaub, um das Gesetz zu unterzeichnen.

22. März 2005: Ein Bundesrichter in Florida lehnt die Wiederaufnahme von Terris künstlicher Ernährung ab. Die Eltern gehen in Berufung.

23. März 2005: Das Bundesberufungsgericht in Atlanta (Georgia) spricht sich gegen den Antrag der Schindlers aus.

(tso) ()

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