zum Hauptinhalt

Panorama: Der Kronprinz zahlt

Er will seine gepfändete Boeing zurückhaben

Bangkok - Der thailändische Kronprinz will nicht länger auf sein in München gepfändetes Flugzeug warten und 20 Millionen Euro zahlen. Maha Vajiralongkorn (59) werde die vom Landshuter Gericht vor einer Freigabe der Maschine verlangte Sicherheitsleistung in Höhe von 20 Millionen Euro aus eigener Tasche zahlen, teilte sein Büro am Montag in Bangkok mit. In der Stellungnahme betonte das Büro des Prinzen, dass Vajiralongkorn mit der ganzen Angelegenheit eigentlich nichts zu tun habe. Er wolle aber nicht, dass die guten Beziehungen zwischen Thailand und Deutschland weiter belastet würden.

Die Boeing 737, die der Prinz meist selbst steuert, war bei einem seiner Besuche in München Mitte Juli von einem Gerichtsvollzieher versiegelt worden. Den Zwangsvollstreckungsbescheid hatte der Insolvenzverwalter der Walter Bau AG erwirkt, der die Maschine für thailändisches Staatseigentum hält. Nach der Pfändung war es zu einer Belastung in den Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand gekommen. Während die Bundesregierung Thailand offiziell zur Zahlung der offenen Millionenforderungen aufgefordert hatte, sprach Thailand von Einmischung. „Die Bundesregierung möge sich mit Äußerungen in diesem Fall zurückhalten“, zitierte die „Bangkok Post“ den Prinzen. Gleichzeitig sei er zunehmend um seinen Ruf besorgt. Ein Treffen zwischen dem thailändischen Außenminister und Staatssekretärin Cornelia Pieper (FDP) konnte keine Lösung herbeiführen. Der Insolvenzverwalter Werner Scheider hat eine Millionenforderung gegen den thailändischen Staat. Dabei geht es um den Bau einer Mautstraße bei Bangkok in den 80er Jahren, an der Walter Bau beteiligt war.

Die thailändische Regierung argumentiert, die Maschine gehöre dem Kronprinzen persönlich und könne deshalb im Disput mit Walter Bau nicht beschlagnahmt werden.

Derweil hat sich der Kronprinz ein baugleiches Flugzeug einfliegen lassen, mit dem er derzeit unterwegs ist. dpa

Zur Startseite