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Felix Baumgartner bei seinem Absprung.

© dapd

Der Rekordsprung vom Rande des Alls: Zuschauer hielten den Atem an

Als Felix Baumgartner ins Trudeln geriet, befand er sich in Lebensgefahr – die endgültigen Zahlen seiner drei Rekorde müssen noch bestätigt werden.

Felix Baumgartner war offenbar noch schneller als zunächst vermutet. Nach letzten Berechnungen erreichte er ein Tempo von 1342 Kilometern pro Stunde, was unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen der 1,24-fachen Schallgeschwindigkeit entsprechen würde.

So wie alle anderen vorläufigen Zahlen müssen die Werte noch endgültig ermittelt und von der internationalen Luftsportvereinigung FAI als Weltrekorde bestätigt werden. Dabei muss auch der 43-jährige Österreicher den Dienstweg einhalten. Obwohl der Sprung in den USA erfolgte, müssen die Rekorde formell über den Aeroklub seines Heimatlandes angemeldet werden.

Fast zweieinhalb Stunden hatte der Aufstieg der an einem gigantischen Heliumballon hängenden Kapsel mit Baumgartner auf die Höhe von 128 100 Fuß (39,045 Kilometer) gedauert. Das bedeutete den ersten Weltrekord – höchster bemannter Ballonaufstieg. Zurück auf die Erde ging es dann nach dem Absprung in nur neun Minuten und drei Sekunden. In nur vier Minuten und 20 Sekunden stürzte der Sportler in seinem Druckanzug die ersten 36,5 Kilometer in die Tiefe, was den zweiten Weltrekord darstellte – Freifallsprung aus größter Höhe. Dabei durchbrach er die Schallgeschwindigkeit – dritter Weltrekord.

Dabei geriet der Österreicher ins Trudeln. Viele Zuschauer hielten den Atem an, weil sie vorher gelesen hatten, dass dies Lebensgefahr bedeutet. „Der Absprung war perfekt aber dann begann ich mich langsam zu drehen“, berichtete Baumgartner später. „Ich dachte, ich drehe mich ein paarmal und das wird es sein, doch es ging immer schneller und war zeitweilig richtig brutal.“ Kurzfristig fürchtete der Fallschirmspringer, das Bewusstsein zu verlieren. Mit Armbewegungen gelang es ihm schließlich, die Lage zu stabilisieren.

Nachdem die dichtere Erdatmosphäre seine Fallgeschwindigkeit verlangsamt hatte, aktivierte Baumgartner in einer Höhe von rund 2500 Metern den Fallschirm und schwebte in weiteren vier Minuten und 43 Sekunden auf den Wüstenboden von Neu Mexiko. Damit hat er einen Weltrekord seinem Mentor Joe Kittinger überlassen. Der heute 84-jährige Amerikaner war seit 1960 mit einem Sprung aus 31,3 Kilometern Höhe bisheriger Weltmeister. Der Rekord für den längsten Freifall ist ihm nun geblieben. Kittinger zog damals nach vier Minuten und 36 Sekunden die Reißleine, 16 Sekunden später als der „Furchtlose Felix, wie Baumgartner genannt wird. Rainer W. During

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