zum Hauptinhalt

Der Unglücks-ICE ist aus der 1. Generation: Täglich gibt es 65 000 ICE-Fahrgäste

Bei dem bei Eschede in Niedersachsen verunglückten ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen" handelt es sich um einen der sogenannten 1.Generation, der seit 1991 planmäßig bei der heutigen Deutschen Bahn AG eingesetzt wird.

Bei dem bei Eschede in Niedersachsen verunglückten ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen" handelt es sich um einen der sogenannten 1.Generation, der seit 1991 planmäßig bei der heutigen Deutschen Bahn AG eingesetzt wird. Der Zug - Nummer 884 - war um 5.47 Uhr in München Hbf gestartet; er sollte über Nürnberg, Würzberg, Hannover nach Hamburg-Altona fahren. Planmäßige Ankunft war 12.06 Uhr gewesen.

Der Unglücksort Eschede liegt auf halber Strecke zwischen Uelzen und Celle in der Lüneberger Heide an der Strecke Hannover Hamburg. Bei dieser handelt es sich nicht um eine sogenannte Schnellfahrstrecke wie die existierende zwischen Hannover und Würzburg oder die im Bau befindliche zwischen Berlin und Hannover. Die Strecke ist seit vielen Jahren für die Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometer pro Stunde ausgebaut; hier fahren auch Güterzüge.

Die 60 ICE-Garnituren, Baujahre 1991 bis 1993, sind das Herz des schnellen Fernverkehrs bei der Deutschen Bahn AG; täglich steigen rund 65 000 Fahrgäste ein.1997 fuhren 27 Millionen Reisende mit dem ICE. Das Streckennetz für den ICE ist mit dem Sommerfahrplan am 24.Mai auf 3512 Kilometer erweitert worden. Die ICEs fahren inzwischen mehr als ein Drittel des Umsatzes des DBAG-Fernverkehrs ein.

Der ICE der 1.Generation hat zwei Triebköpfe und 10 bis 14 Mittelwagen und ist insgesamt maximal 410 Meter lang bei einem Gesamtgewicht von maximal 880 Tonnen. Ein üblicher Pkw wiegt eine Tonne. Die Triebköpfe wiegen jeweils 80 Tonnen, die Sitzwagen etwa 52 Tonnen. Ein Zweiter-Klasse-Waggon bietet 66 Plätze, der ganze Zug 759 Plätze. Die Züge sind auf Tempo 280 ausgelegt, die sie natürlich nur auf Schnellfahrtrassen ausfahren. Als Maximum hatte der ICE über 400 km/h erreicht, als erstes Fahrzeug der Rad-Schiene-Technik. Der Bremsweg beträgt bei einer Notbremsung 2,8 Kilometer.

Die Züge unterliegen strengen Kontrollen. Alle 3500 Kilometer - etwa alle zwei bis drei Einsatztage - erfolgt eine computergesteuerte Laufwerks-Kontrolle, ob zum Beispiel haarfeine Risse in den Rädern sind. Alle 20 000 Kilometer, etwa alle zwei Wochen, werden die Bremsen geprüft.

Seit Herbst 1996 sind die ersten ICEs der 2.Generation unterwegs, die leichter und schneller sind und als teilbare Flügelzüge fahren.Die Züge fahren unter anderem auf der Strecke von Berlin nach Frankfurt und Düsseldorf.

Lesen Sie auch: Wie eine Ziehharmonika zerquetscht Eine Chronik der Unfälle seit 1945 Das sicherste Verkehrsmittel

Zur Startseite