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Panorama: Deutsche Touristen in Südafrika verunglückt

Acht Tote / Bus von schnurgerader Straße abgekommen / Überproportional viele Unfälle am KapVON WOLFGANG DRECHSLER KAPSTADT.30 Kilometer vor der Abendrast in dem kleinen Steppenort Aliwal North kam die Südafrikareise der 20 vorwiegend deutschen Bustouristen an ein jähes Ende: Draußen fing es gerade an zu dämmern, als der 25sitzige Bus der Gruppe auf einem schnurgraden Stück der Nationalstraße 6 plötzlich ausbrach und sich mehrmals überschlug.

Acht Tote / Bus von schnurgerader Straße abgekommen / Überproportional viele Unfälle am KapVON WOLFGANG DRECHSLER KAPSTADT.30 Kilometer vor der Abendrast in dem kleinen Steppenort Aliwal North kam die Südafrikareise der 20 vorwiegend deutschen Bustouristen an ein jähes Ende: Draußen fing es gerade an zu dämmern, als der 25sitzige Bus der Gruppe auf einem schnurgraden Stück der Nationalstraße 6 plötzlich ausbrach und sich mehrmals überschlug.Das Dach des Busses wurde abgerissen und sein Anhänger 50 Meter weit ins Feld geschleudert.Sieben deutsche Touristen und eine Schweizerin starben, elf weitere Deutsche, eine Österreicherin, der südafrikanische Fahrer und der deutsche Reisebegleiter wurden verletzt. Die Verletzten wurden nach kurzer Behandlung am Ort in Krankenhäuser der rund 200 Kilometer entfernten Stadt Bloemfontein transportiert.Nach Angaben der medizinischen Leiterin des Universitas Nationalkrankenhaus von Bloemfontein, Lemaine Fauche, konnten drei von ihnen nach ambulanter Behandlung entlassen worden.Nur ein Mitglied der Gruppe habe gestern noch auf der Intensivstation gelegen.Bei den Toten handelt es sich nach Angaben der Polizei um vier Männer und vier Frauen im Alter zwischen 32 und 65 Jahren.Nach Angaben der deutschen Botschaft in Pretoria stammten jeweils zwei der tödlich Verunglückten aus Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen und einer aus Sachsen. Entgegen ersten Radioberichten, die von einem besonders unfallträchtigen Straßenabschnitt sprachen, meinten Augenzeugen, daß der Bus auf einem schnurgeraden Straßenstück von etwa fünf Kilometern Länge verunglückt sei.Der Vorsitzende der Tourismusbehörde von Aliwal North, Willie Immelman, sagte, nichts deute auf die Verwicklung eines anderen Fahrzeugs hin.Zwei Zeugen hatten berichtet, der Bus sei bei einem Überholversuch verunglückt.Immelman selbst vermute, daß starker Wind eine Rolle gespielt habe.Die Polizei wollte noch keine Angaben machen. Unfälle dieser Art sind in Südafrika nicht selten: Die Straßen durch die Karoo-Halbwüste verlaufen oftmals kilometerlang schnurgerade und können Autofahrer leicht ermüden.Auch sind die Straßen in abgelegenen Distrikten vereinzelt so eng, daß schon eine kleine Unachtsamkeit des Fahrers einen Unfall auslösen kann.Insgesamt ist Südafrika seit längerem für eine überproportional hohe Zahl an Verkehrsunfällen bekannt.Statistisch betrachtet, ist es am Kap 2500mal wahrscheinlicher auf der Straße zu sterben als von einem Schlangenbiß getötet zu werden - einem der größten Alpträume eines jeden Touristen. Die Reisegruppe hatte ihre dreiwöchige Südafrikareise am 27.Oktober in Kapstadt begonnen und war entlang der Südküste in die Provinz Ostkap gereist.Noch am Donnerstag vormittag hatten die Touristen in der kleinen Universitätsstadt Grahamstown eine Townshiptour unternommen und waren anschließend zur Fahrt ins Landesinnere aufgebrochen.Ziel war unter anderem der Krügerpark.Ursprünglich wollte die Gruppe am Donnerstag abend nahe der heißen Quellen des Karoo-Städtchens Aliwal North nächtigen.

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