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Panorama: Die Erde kommt nicht zur Ruhe

Neue Tsunami-Warnung am 2. Jahrestag – in den Überschwemmungsgebieten von Sumatra bleibt die Lage weiterhin angespannt

Taipeh - Drei Erdbeben haben Taiwan erschüttert und eine Tsunami-Warnung des Amts für Meteorologie in Japan für Süd-Taiwan und die Philippinen ausgelöst. Das erste Erdbeben erreichte am Dienstag eine Stärke von 6,7. Sein Epizentrum lag südlich von Taiwan 22 Kilometer unter dem Meer, wie das Seismologische Beobachtungszentrum mitteilte. Wenig später folgten weitere Beben mit Stärken von 6,4 und 5,2. Genau zwei Jahren nach dem verheerenden Tsunami in Asien mit rund 230 000 Toten gab das Amt für Meteorologie in Japan zunächst eine Warnung vor einer Flutwelle heraus, hob diese zwei Stunden später jedoch wieder auf. Der nur einen Meter hohe Tsunami werde lediglich zu einem geringfügigen Anstieg des Wasserpegels führen, hieß es. Das Epizentrum des Bebens lag vor der Südspitze Taiwans, 22 Kilometer unter dem Meeresgrund, teilte das Seismologische Beobachtungszentrum mit. Nach Fernsehberichten stürzten in der Stadt Hengchun mehrere Gebäude ein und begruben Menschen unter sich. Es soll mindestens zwei Todesopfer geben, Dutzende wurden verletzt.

Viele Menschen rannten aus ihren Häuserin und blieben aus Angst vor weiteren Beben im Freien. Insgesamt waren sechs Nachbeben zu spüren. Die Erschütterungen reichten bis in die Hauptstadt Taipeh. Hochhäuser schwankten, Fensterscheiben klirrten. Vielerorts fiel der Strom aus.

Das US-Tsunami-Warnzentrum im Pazifik warnte vor einer örtlichen Flutwelle, aber nicht vor einem Tsunami im Pazifik. Nach Angaben des US-Amtes für Geologie hatte das Hauptbeben eine Stärke von 7,2. Taiwans Seismologisches Beobachtungszentrum gab keine Tsunami-Warnung heraus. Dies geschehe nur bei einer Stärke von mehr als 7. Erdbeben sind nach Einschätzung von Experten auf Taiwan relativ häufig, doch richteten diese meistens nur geringe Schäden an, da ihre Zentren oft unter Wasser liegen. Der Inselstaat liegt in einer seismisch besonders aktiven Region der Erde.

In den derzeitigen Überschwemmungsgebieten auf der indonesischen Insel Sumatra wird die Situation auch in den kommenden Tagen angespannt bleiben. „Es kann noch keine Entwarnung gegeben werden“, sagte Gunnar Stange, Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), am Dienstag. „Das Wasser geht zum Teil zurück, aber es sind weitere schwere Regenfälle vorausgesagt.“ Nach Angaben der Behörden rissen die Fluten bislang mindestens 70 Menschen in den Tod, rund 200 000 Bewohner flüchteten in Notunterkünfte. Besonders betroffen ist die Provinz Aceh im Norden Sumatras, die vor zwei Jahren von dem Tsunami verwüstet worden war. Der Distrikt Tamiang sei zu 90 Prozent überflutet, auch im Distrikt Aceh-Utara gebe es massive Überschwemmungen - allein dort hätten sich etwa 120 000 Menschen in Notunterkünfte gerettet. Besonders betroffen sei die Ostküste. Diese Gebiete waren von dem Tsunami teilweise ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden, besonders verheerend hatte die Flutwelle vor zwei Jahren aber an der Westküste gewütet. dpa

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