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Panorama: Die ganz große Nummer

Zuerst füllte die Sängerin Barbara Clear ohne Hilfe die Münchener Olympiahalle. Jetzt legt sie richtig los

Hutthurm Als erste Künstlerin mietete Barbara Clear im Alleingang die Münchner Olympiahalle und landete einen der größten Coups der letzten Jahre im deutschen Musikgeschäft. Mit 8000 Fans feierte die weitgehend unbekannte Sängerin im April dieses Jahres in der fast ausverkauften Halle. Nun plant Clear im Oktober 2006 eine Tournee durch die größten Hallen im deutschsprachigen Raum: Von Hamburg bis Wien hat sie sich sechs Arenen mit zusammen weit über 80.000 Plätzen gemietet.

Etwa eine halbe Million Euro wird die ungewöhnliche Tour mit dem Namen „Zwergenaufstand“ die 40-Jährige kosten. Bis zum vergangenen Jahr tingelte die Sängerin durch Clubs und kleine Hallen, spielte manchmal nur vor einer Hand voll und gelegentlich auch vor ein paar Hundert Zuschauern. Mit ihrer Idee, ohne die Unterstützung von Musikfirmen oder eines Managements in der größten Halle Bayerns zu spielen, wurde Clear auf einen Schlag bekannt. Statt nur 50 Leute kommen jetzt häufig rund 500 zu ihren Konzerten. „Man kann eine Null dranhängen, die Zahlen haben sich verzehnfacht“, erzählt sie.

Nach ihrem spektakulären Triumph rissen sich auch die Fernsehsender um die Musikerin. Aber ebenso eigen und selbstbewusst, wie sie den Traum von ihrer musikalischen Karriere lebt, reagiert Clear auf solche Einladungen. Sie geht längst nicht überall hin.

Ihr Erfolg widersetzt sich in Zeiten von stromlinienförmigen Casting-Shows auch allen Regeln der Unterhaltungsindustrie. Die 40-Jährige steht nur mit ihrer Gitarre auf der Bühne und singt eigene Songs oder Coverversionen von Rockklassikern. Clear will beweisen, dass es auch heute noch jenseits von synthetischen Disco-Klängen ein Publikum für diese Art handgemachter Musik gibt. Die Zusammenarbeit mit den großen Plattenfirmen, die sich in den vergangenen Monaten auch bei ihr gemeldet haben, lehnt sie ab. Stattdessen gibt Clear ihre CDs selbst heraus und gründet dafür nun sogar ein eigenes Label.

Durch den Erfolg vom April beflügelt, hat sich der „Zwerg“ im Musikgeschäft für den 12. März 2005 noch einmal die Olympiahalle gemietet. Das Konzert werde eine Fortsetzung und keine Wiederholung, verspricht Clear. Wie gehabt hat sie dabei auch den Vorverkauf in die eigene Hand genommen. dpa

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