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Panorama: Die Opferzahl steigt von Tag zu Tag

2400 Menschen starben durch den Sturm „Sidr“

Dhaka - Vier Tage nach dem verheerenden Zyklon „Sidr“ ist das volle Ausmaß der Katastrophe auch am Montag nicht absehbar gewesen. Nach offiziellen Angaben stieg die Zahl der Toten auf mehr als 2400 an, berichteten örtliche Medien unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde. Mehr als 1000 Menschen wurden weiterhin vermisst. 3,3 Millionen Menschen sind von den Folgen des Sturmes betroffen. Rund 300 000 Häuser wurden ganz zerstört, doppelt so viele wurden schwer beschädigt. Der Vorsitzende des Roten Halbmondes in Bangladesch, Abdur Rob, sagte, die Zahl der Toten des schlimmsten Sturmes in der Region seit Jahren könne auf bis zu 10 000 steigen.

Die internationale Hilfsorganisation Oxfam teilte mit, immer noch seien Dörfer von den Helfern nicht erreicht worden. Zehntausende Menschen im Katastrophengebiet brauchten dringend Unterkunft und Nahrung. Geschätzt werde, dass der Sturm zwischen 50 und 95 Prozent der Ernte im betroffenen Küstengebiet im Süden zerstört habe. Das werde „sofortige und langfristige katastrophale Auswirkungen auf das Land“ haben. Bangladesch habe im Landesinneren und im Norden nach Monsunfluten im Juli bereits Teile der Ernte verloren.

Nach Angaben der Regierung vernichtete „Sidr“ die Ernte auf 30 000 Hektar Ackerland ganz und auf 850 000 Hektar teilweise. 250 000 Stück Vieh oder Geflügel kamen bei dem Sturm ums Leben.

Die Oxfam-Chefin in Bangladesch, Heather Blackwell, sagte, seit dem letzten verheerenden Zyklon in Bangladesch im Jahr 1991 hätten die Regierung und Hilfsorganisationen die Vorkehrungen für solche Naturkatastrophen deutlich verbessert. Das zeige sich an der nun weitaus geringeren Opferzahl. Bei dem Sturm 1991 waren 140 000 Menschen ums Leben gekommen. Bangladesch, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, wird immer wieder von Zyklonen heimgesucht. Im Jahr 1970 starben in der Region bei dem bislang schlimmsten Zyklon rund eine halbe Million Menschen. dpa

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