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Panorama: Die Vögel – Gefahr in der Luft

Sie können Flugzeuge zum Absturz bringen

Kleine Vögel können großen Vögeln mächtig in die Quere kommen. Das mussten die Passagiere eine Ryanair-Maschine erfahren, die, aus Deutschland kommend, in Rom hart notlandete. Zwar endet der Zusammenstoß von Enten, Gänsen oder anderem Federvieh mit einem Flugzeug für die Tiere stets tödlich, doch selbst modernste Jets können durch die Wucht des Anpralls kräftigen Schaden nehmen. Allein in der Bundesrepublik belaufen sich die Sachschäden bei jährlich rund 1500 Zwischenfällen nach Angaben des Deutschen Ausschusses zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr (DAVVL) auf jährlich rund drei Millionen Euro.

In Einzelfällen kann das auch deutlich mehr sein. So verursachte die Kollision von zwei Mäusebussarden mit einem Jumbo-Jet vom Typ Boeing 747 einen Schaden von rund 8,3 Millionen Euro. Zerbeulte Flugzeugnasen, beschädigte Cockpitfenster und verbogene Triebwerksschaufeln sind die häufigsten Folgen solcher Zusammenstöße. Von 1988 bis 2007 stürzten weltweit durch Vogelschlag 200 meist kleinere Flugzeuge ab, wurden 219 Menschen getötet, so ein Bericht des US-Verkehrsministeriums. Meist gehen die Fälle allerdings glimpflich aus. Allein in den Vereinigten Staaten kam es innerhalb dieser 18 Jahre zu 3094 vorsorglichen, außerplanmäßigen Landungen und 1442 Startabbrüchen, in 312 Fällen mussten während des Fluges beschädigte Triebwerke abgestellt werden. Bei der Entwicklung neuer Triebwerke werden diese von den Herstellern auch auf ihre Resistenz gegen Vogelschlag hin getestet. Dabei werden die laufenden Aggregate mit totem Geflügel „beschossen“. Die meisten Kollisionen ereignen sich im Frühjahr und im Herbst, wenn mehrere 100 Millionen Zugvögel unterwegs sind.

Rainer W. During

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