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Discovery: Der Heimflug hat begonnen

Die Raumfähre "Discovery" hat ihre Erdumlaufbahn verlassen und ist auf dem Weg zurück zur Erde. Um 14:12 Uhr MESZ soll der Shuttle in der kalifornischen Mojave-Wüste landen.

Washington (09.08.2005, 14:08 Uhr) - Nach 14 Tagen im All ist die "Discovery" auf dem Heimweg. Kurz nach 13:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit zündete die Besatzung für drei Minuten die Bremsraketen des Shuttle und leitete damit den Weg aus der Erdumlaufbahn ein. Die Landung ist für 14:12 Uhr MESZ auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in der kalifornischen Mojave-Wüste geplant. Wolken und Regen über dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida zwangen die Nasa dazu, die Heimkehr in den Westen zu verlegen.

Etwa 28 Minuten vor der Landung trat die Raumfähre in die Erdatmosphäre ein - wegen der enormen Hitzeentwicklung die riskanteste Phase des Heimfluges. Vor zweieinhalb Jahren war die beim Start am Hitzeschild beschädigte «Columbia» beim Eintritt in die Erdatmosphäre auseinander gebrochen. Die sieben Astronauten an Bord kamen ums Leben.

Nachdem bereits am Montag schlechtes Wetter eine Landung in Florida verhindert und zu einem eintägigen Aufschub der Heimkehr geführt hatte, konnte die Nasa am Dienstag gleich zwei Landemöglichkeiten in Florida nicht nutzen. Für Edwards war dagegen klares Wetter vorausgesagt.

Die Landung in Kalifornien bedeutet einen Rückschlag für die Nasa: Sie ist nun gezwungen, den Shuttle nach der Landung Huckepack auf einer Boeing 747 nach Florida zurückzubringen, um es dort inspizieren zu lassen. Dadurch könnte sich der zur Zeit noch für den 22. September geplante Start der Raumfähre «Atlantis» mit dem Deutschen Thomas Reiter an Bord verzögern. Der Rücktransport an die Ostküste kostet außerdem mindestens eine Million Dollar.

Die Besatzung der «Discovery» zeigte sich unterdessen geduldig. «Wir sind zu allem bereit, was ihr entscheidet», antwortete Kommandantin Eileen Collins, als sie von der Bodenzentrale in Houston (Texas) über den veränderten Landeort informiert wurde. Die Besatzung war an ihrem Heimflugtag mit dem Beatles-Song «Good Day, Sunshine» geweckt worden - das sollte der Nasa zufolge ein gutes Omen sein. Der erhoffte Sonnenschein blieb dann in Florida, wo sich die Angehörigen der sieben Astronauten zur Begrüßung versammelt hatten, aber aus.

Die «Discovery» war am 26. Juli mit Ausrüstung und Versorgungsgütern für die ISS-Bewohner an Bord gestartet. Neben Instandsetzungsarbeiten an der Station mussten auch Reparaturen an der Außenseite des Shuttle durchgeführt werden - zum ersten Mal in der Geschichte während eines Aufenthalts im All. (tso)

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