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Aachen

© dpa

Diskomord-Prozess: Mutmaßlicher Serienmörder widerruft Geständnis

Ein 51-jähriger Familienvater soll zwischen 1983 und 1990 fünf junge Anhalterinnen nach Disko-Besuchen ermordet haben. Zum Prozess-Auftakt erklärte der Angeklagte sein Geständnis für ungültig. Die Staatsanwaltschaft will den Mann dennoch überführen.

Mit der Verlesung der Anklage begann vor dem Aachener Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Fünffachmörder. Der 51-Jährige aus Niederkrüchten (Kreis Viersen) soll über einen Zeitraum von acht Jahren fünf junge Frauen ermordet haben. Seine Opfer hatten als Anhalterinnen unter anderem nach Diskothekenbesuchen am Straßenrand gewartet, um mitgenommen zu werden. Die Frauen wurden laut Anklage in Waldstücken oder auf Feldwegen erwürgt oder erdrosselt. Zwei von ihnen wurden zuvor vergewaltigt.

Die Polizei hatte den Versicherungsvertreter im Sommer 2007 per Zufall gefasst. Nach einem Diebstahl von Altmetall hatte der Mann freiwillig eine Speichelprobe abgegeben. Die DNA-Kartei zeigte anschließend einen Volltreffer.

DNA-Spur führte zur Verhaftung

Die DNA des Mannes war laut Staatsanwaltschaft bei einem der fünf Mordopfer sichergestellt worden. Nach der Festnahme soll der Angeklagte auch die übrigen Taten im Polizeiverhör gestanden haben. Von diesem Geständnis will er nun im Prozess nichts mehr wissen.

Die Staatsanwaltschaft geht dennoch davon aus, den Mann wegen fünffachen Mordes und zweifacher Vergewaltigung überführen zu können. Ihm droht lebenslänglich, die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und Sicherungsverwahrung. Für den Prozess sind zunächst 13 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll Ende Mai verkündet werden. (küs/ddp)

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