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Doppelgängerin: Das Rätsel um Madeleine M.

In Ostfrankreich geben sich zwei 80-Jährige als dieselbe Person aus. Ein Gentest soll Klarheit bringen - doch wer ist dann die andere?

Epinal - Im ostfranzösischen Städtchen Epinal steht die Justiz vor einem Rätsel: Zwei Frauen behaupten, Madeleine M. zu heißen und am gleichen Tag im gleichen Ort geboren zu sein, wie ein Justizsprecher erläuterte. Auch eine Gegenüberstellung der Frauen und ein Foto aus den 50er Jahren habe keine Klarheit gebracht: "Beide behaupten, die richtige Madeleine M. auf dem Foto zu sein".

Die Affäre war ins Rollen geraten, als eine der Frauen im vergangenenen Herbst aus Algerien zurückkam, wo sie lange Jahre gelebt hatte und verheiratet war. Als sie in Frankreich einen neuen Personalausweis und Rente beantragte, lehnten dies die Behörden mit der Begründung ab, es gebe bereits eine Madeleine M., auf die die Daten zuträfen. Diese wurde in Saint-Etienne im Zentralmassiv ausfindig gemacht.

Ihre Namensschwester, die seit der Rückkehr aus Algerien in der Nähe von Epinal lebt und sich mit Sozialhilfe begnügen muss, erstattete daraufhin Anzeige wegen "Hochstapelei". Sie wirft der anderen Frau vor, seit Jahren unter falschem Namen Rente zu kassieren. Das Gericht erwägt nun nach Angaben des Sprechers, die in einem Dorf in Lothringen beerdigten Eltern von Madeleine M. zu exhumieren um per Gentest festzustellen, welche der alten Damen die "echte" ist. "Dann bleibt immer noch die Frage, wer die andere ist", kommentierte ein Justizsprecher. (tso/AFP)

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