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Panorama: Dortmund: 95-Jähriger will Klinik nicht verlassen

Seit zwei Monaten weigert sich ein 95 Jahre alter Patient in Dortmund beharrlich, nach einer gelungenen Hüft-Operation das Krankenhaus zu verlassen. Der ehemalige Atomphysiker habe bereits vier Termine für die Rehabilitation abgelehnt.

Seit zwei Monaten weigert sich ein 95 Jahre alter Patient in Dortmund beharrlich, nach einer gelungenen Hüft-Operation das Krankenhaus zu verlassen. Der ehemalige Atomphysiker habe bereits vier Termine für die Rehabilitation abgelehnt. "Wir haben ihm alle möglichen Nachbehandlungen angeboten", sagt der leitende Arzt der städtischen Kliniken Nord, Professor Hans-Ulrich Langendorf. Der Mann glaube aber, dass er auch ohne Reha in der Unfallklinik komplett genesen könne.

Die Krankenhausleitung sah inzwischen keinen anderen Weg mehr, als die Hilfe der Gerichte einzuholen. Jetzt muss der Patient nach einem Beschluss des Dortmunder Landgerichtes in spätestens zwei Wochen sein Krankenbett räumen. Ob er das auch tut, steht nach Meinung des Mediziners aber in den Sternen. "Nur der liebe Gott weiß, was in 14 Tagen passieren wird. Wir sind ein wenig ratlos", sagt Langendorf. "Er will offenbar erst dann gehen, wenn er wieder problemlos in der Disco tanzen kann", klagt der Arzt. Das könne die Klinik allerdings nicht leisten: "Wir sind leider kein Jungbrunnen, sondern eher ein Reparaturbetrieb." Die Krankenkasse zahlt nicht mehr. Die Klinik sitzt auf Kosten von rund 90 000 Mark. "Normalerweise verhalten sich die Patienten genau anders herum."

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