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Dortmund-Lünen: Anschlag auf Bahnstrecke

Unbekannte haben am Sonntagabend einen Anschlag auf die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Lünen verübt. An den Gleisen in Höhe des Datteln-Hamm-Kanals wurden Metallteile angebracht.

Dortmund - Erneut ist auf eine Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen ein Anschlag verübt worden. Am späten Sonntagabend überfuhr eine Regionalbahn zwischen Dortmund und Lünen eine Stahlkonstruktion auf den Gleisen. Bei dem Vorfall wurde laut Bahn niemand verletzt. Der Zug konnte seine Fahrt bis Münster fortsetzen. Offen blieb, ob es einen Zusammenhang zu mehreren ungeklärten Anschlägen auf nordrhein-westfälische Bahnstrecken in den vergangenen Jahren gibt.

Der Zugführer habe nach dem Vorfall die Leitstelle der Bahn informiert, die daraufhin einen nachfolgenden Zug noch rechtzeitig stoppen konnte, sagte ein Bahnsprecher. Die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Lünen wurde für rund zehn Stunden komplett gesperrt. Am Montagmorgen gegen 8.15 Uhr wurde sie wieder für den Verkehr freigegeben. Es kam zu zahlreichen Verspätungen.

Die Stahlkonstruktion sei gegen 22 Uhr auf Höhe des Datteln-Hamm-Kanals bei Lünen entdeckt worden, sagte eine Sprecherin der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Sie werde nun von Experten des Landeskriminalamtes (LKA) untersucht. Details zu der Konstruktion und zur Befestigung auf den Gleisen wollte die Sprecherin aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr eingeleitet worden.

Staatsanwaltschaft hofft auf Zeugen

Angaben über Parallelen zu den ungeklärten Anschlägen auf Bahnstrecken könnten erst nach Abschluss der Untersuchungen gemacht werden. Im April 2004 hatten Unbekannte eine Stahlkonstruktion auf Bahngleise bei Kamen montiert. Ein ICE konnte noch rechtzeitig gestoppt werden. Ebenfalls im April 2004 wurden bei Wesel Stahlteile in einem Gleisbett entdeckt. Im Januar dieses Jahres fuhr ein ICE in Oberhausen über auf den Gleisen montierte Stahlteile. Der Zug wurde beschädigt, die Reisenden blieben unverletzt.

Die Staatsanwaltschaft hofft nun auf Zeugen, die ungewöhnliche Beobachtungen gemacht haben. Die Stahlkonstruktion sei zwischen dem Preußen-Bahnhof und der Kanalbrücke in Lünen angebracht worden. Möglicherweise hätten Anwohner etwas gesehen.

Wegen der Sperrung hatten mehr als 100 Züge in Nordrhein-Westfalen Verspätungen von bis zu 15 Minuten. Gegen Montagmittag hatte sich der Verkehr wieder weitgehend normalisiert. Während der Sperrung war zwischen Dortmund und Lünen ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden. Zahlreiche Züge wurden umgeleitet. (tso/ddp)

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