Dr. med. Eckart von Hirschhausen: Kleine Humorheilkunde - Folge 10

Zuerst der Witz:

Was macht eine Frau, wenn ihr Mann beim Kartoffelholen die Kellertreppe herunterfällt und sich das Genick bricht? Nudeln!

Der hochgeschätzte Tagesspiegelautor Harald Martenstein hatte zur Brüderle-Debatte eine wunderbare Kolumne über Altherrenwitze und Frauenhumor geschrieben. Und dieses Beispiel aus der Zeitschrift „Emma“ für eine emanzipierte Pointe angeführt. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was Frauen sich für Witze erzählen, wenn sie unter sich sind. Ich bin ja nie dabei. Ich vermute aber mal, dass der Grund, warum Frauen zu zweit auf die Toilette gehen, nichts damit zu tun hat, dass sie sich hinter verschlossenen Türen duellieren mit „Kennste den, wo ...“ So doof sind Frauen nicht. Sie reden lieber von sich oder von einem realen „Kennste“, als wie wir Jungs mit einem vorgefertigten Witz aus welcher Quelle auch immer, sobald andere Männer dabei sind, in den ewigen Schwanzvergleich zu fallen: Wer hat den witzigsten neuen Witz, wer kann länger als der andere durchhalten, wer kommt besser ... Ja, es gibt viele komische Frauen, aber wenn es um Quotenerfolg im Fernsehen oder Buchmarkt geht, dominieren Männer. Weil Männer seit Jahrtausenden dominieren? Vielleicht. Die Antwort könnte aber auch einfach sein: Warum gibt es so viel weniger Komikerinnen als Komiker auf der Bühne, die sich die Nächte und dem Publikum halbgares Zeug um die Ohren schlagen? Komische Frauen haben Besseres zu tun.

Der Autor ist Arzt, Kabarettist und Gründer der Stiftung „Humor hilft heilen“. Live-Termine unter: www.hirschhausen.com. Zurückliegende Folgen finden Sie unter www.tagesspiegel.de/humorheilkunde.

Hören Sie hier eine Hörprobe aus der Hirschhausen-CD „Ist das ein Witz“: