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Panorama: „Duoduo“ friert in New York

Internetvideo zeigt fast nacktes Kind im Schnee.

Peking - Weil seine Eltern ihn „abhärten“ wollen, musste ein vierjähriger chinesischer Junge in New York bei minus 13 Grad fast nackt durch die Kälte rennen. Entsprechende Videoaufnahmen des nur mit gelbem Slip und Turnschuhen bekleideten Jungen verursachten am Mittwoch einen Aufruhr im Internet in China. Viele Nutzer fühlten sich an die „Tigermutter“ Amy Chua und die von ihr propagierten harten Erziehungsmaßnahmen erinnert. Der Vater wurde „Adlervater“ getauft.

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie He Yide, mit Spitznamen „Duoduo“, bei bibbernder Kälte in New York durch den Schnee rennt. Weinend bittet er seinen Vater immer wieder, ihn in die Arme zu nehmen. Dieser lehnt ab und versucht seinen Sohn vielmehr zu zwingen, sich in den Schnee zu legen. Eine Assistentin des Vaters sagte auf AFP-Anfrage, jener wolle seinen Sohn durch solche Erziehungsmaßnahmen „stark machen“. Auf der Internetseite „chinahush“ wird der Vater mit der Geschichte wiedergegeben, seinem zu früh geborenen Sohn, bei dessen Geburt es erhebliche Komplikationen gegeben habe, seien geistige Entwicklungsverzögerungen prognostiziert worden. Nach drei Jahren extremen Trainings jedoch habe ein Test einen potienziellen IQ-Wert des Jungen von bis zu 218 ergeben.

Die Unternehmerfamilie aus Nanjing war den Angaben zufolge über das chinesische Neujahrsfest in New York, wo der Vater seinen Sohn mit der Aktion ins neue Jahr starten lassen wollte. Das Kind sei im Vorfeld einverstanden gewesen und habe sich „eine halbe Stunde durch leichtes Joggen“ aufgewärmt. Das Kind sei derartige Herausforderungen gewöhnt, sagte die Assistentin. Seit seiner Geburt, heißt es bei „chinahush“, absolvierten die Eltern täglich ein vielstündiges Trainingsprogramm mit dem Jungen. Auch Adler stießen ihre Jungen aus dem Nest, erklärt dort der Vater – damit sie aus purer Verzweiflung fliegen lernten. Tsp, AFP

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