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Panorama: Ein Eismeer auf dem Mars

Eine spektakuläre Entdeckung. Wo bisher nur ausgetrocknete Flussläufe und mäandernde Täler zu sehen waren, sind Planetenforscher jetzt fündig geworden: In der Nähe des Mars-Äquators liegt offenbar ein Eismeer von der Größe der Nordsee.

Eine spektakuläre Entdeckung. Wo bisher nur ausgetrocknete Flussläufe und mäandernde Täler zu sehen waren, sind Planetenforscher jetzt fündig geworden: In der Nähe des Mars-Äquators liegt offenbar ein Eismeer von der Größe der Nordsee. Der See ist völlig zugefroren und mit Staub bedeckt. Das haben Forscher herausgefunden, die an der Mission „Mars-Express“ der europäischen Weltraumbehörde (Esa) beteiligt sind.

Seit mehr als einem Jahr kreist das europäische Raumschiff bereits um unseren Nachbarplaneten. Die in Deutschland gebaute Kamera hat mittlerweile eine Fläche von der Größe Nordamerikas aufgenommen. Auf etlichen der Bilder seien nun Eisschollen zu erkennen, erfuhr der Tagesspiegel aus Esa-Kreisen. Die Eisplatten ließen auf einen zugefrorenen See schließen. Er sei etwa 800 mal 900 Kilometer groß und mehr als 40 Meter tief. Es sei der einzige bisher bekannte Eissee dieser Art.

Der Fund belegt eindrucksvoll, dass auf dem Mars noch in jüngerer Zeit Wasser aus dem Boden ausgetreten ist. Das hatten Forscher bereits anhand vorheriger Aufnahmen geschlossen, nur war das Wasser an den entsprechenden Stellen wegen des niedrigen Luftdrucks völlig verdampft und ins All entschwunden. Die Flussläufe waren ausgetrocknet. Der nun entdeckte Eissee dagegen sei mit Staub und Geröll bedeckt und deshalb gut geschützt. Einzelheiten ihrer Beobachtungen wollen die Wissenschaftler jedoch erst Mitte März auf der weltweit größten Tagung für Planetenforschung in Texas bekannt geben. Sollte sich die Annahme bestätigen, würde dies auch die Diskussion um Leben auf dem roten Planeten anfachen.

Das Vorkommen von Wasser gilt als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Entstehung des Lebens. Und Wasser scheint zumindest in der Marskruste, tief unter der Erde, reichlich vorhanden zu sein. Wenn der Mars früher eine dichtere Atmosphäre und ein wärmeres Klima hatte, könnte es einst auch weite Teile seiner Oberfläche bedeckt haben. Schon im vergangenen Jahr fanden europäische Planetenforscher heraus, dass die vereiste Südpolkappe des Mars zum Teil aus gefrorenem Wasser besteht.(mit ddp)

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