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„Pommes d'or“, ein Kunstwerk von Stefan Bohnenberger.

© dpa

Ein Künstler und seine Galerie: Zwei trockene Pommes verschwunden: Künstler erhält 2000 Euro Schadenersatz

Der Künstler Stefan Bohnenberger hat sich mit seiner Galerie gestritten. Und gewonnen. Wegen der beiden schrumpeligen Pommes.

Es dürften die teuersten vertrockneten Pommes der Welt sein. Das Oberlandesgericht München hat dem Künstler Stefan Bohnenberger am Donnerstag 2000 Euro plus Zinsen zugesprochen, weil in seiner ehemaligen Galerie zwei 22 Jahre alte Pommesstäbchen verschollen sind. Diese hatte Bohnenberger 1990 zu einem Kreuz übereinander gelegt und als Vorlage für seine Goldskulptur „Pommes d’Or“ verwendet. Sowohl die Skulptur „Pommes d’Or“ als auch die eingetrockneten Pommesstäbchen aus der Vorlage waren 1990 für zwei Monate in einer Ausstellung zu sehen und standen zum Verkauf. Im Katalog hieß es: „Im September 1990 wird in München ein Kreuz aus Gold hergestellt, Abgüsse zweier Münchner Pommes. Dazwischen liegt die Metamorphose eines profanen Alltagsgegenstandes in ein sakrales Kunstwerk.“ Weder die Skulptur noch die Vorlage fanden einen Abnehmer, sie wurden zum Gesamtpreis von 4200 Mark angeboten. Nachdem sich Bohnenberger und seine Galerie 2005 getrennt hatten, wollte der Künstler seine Goldskulptur zurück und zog dafür vor Gericht. Im weiteren Verlauf dieses Streits wollte er auch die Originalpommes zurück. Diese bezeichnete die Galerie aber als unauffindbar. (AFP)

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