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In diesem Fall gestellt - aber auch in der Realität eine häufige Szene: In einer Hand das Handy, in der anderen das Lenkrad.

© Monika Skolimowski/dpa

Bundesweite Aktion: Polizei geht gegen Handysünder am Steuer vor

Bis zu 500 Menschen sterben im Jahr, weil sie während des Autofahrens telefonieren. Die Polizei ist mit einer bundesweiten Aktion dagegen vorgegangen.

Nur schnell eine Nachricht lesen, da kann schon nichts passieren – tagtäglich erliegen viele Fußgänger, Rad- und Autofahrer dieser Versuchung. Dabei gehen sie damit als Verkehrsteilnehmer eine größere Gefahr ein, als ihnen bewusst ist.

Bei bundesweiten Kontrollen hat die Polizei am Donnerstag binnen wenigen Stunden fast 3100 Handysünder am Steuer erwischt. Diese Zwischenbilanz der Aktion „Sicher. Mobil. Leben“ gab der Innenminister von Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht (CDU), am Donnerstagnachmittag in Magdeburg bekannt. Das Land hat derzeit den Vorsitz der Innenministerkonferenz und ist für die Organisation der Aktion zuständig.

Seit den frühen Morgenstunden waren 11.000 Polizisten im Einsatz. Bis zum Mittag kontrollierten die Beamten mehr als 51.000 Lastwagen-, Auto- und Radfahrer. Zudem klärten sie mehr als 9400 Menschen über die unterschätzten Risiken von Ablenkung im Straßenverkehr auf.

Häufigste Unfallursache im Straßenverkehr

Jeder wisse, dass man innerorts nur Tempo 50 und auch nicht betrunken fahren dürfe, sagte Stahlknecht. Jetzt müsse sich durchsetzen, dass man während des Fahrens kein Mobiltelefon benutze.

Der Blick aufs Smartphone ist die häufigste Unfallursache im Straßenverkehr. Die Verkehrssicherheitskampagne „Be smart“ geht davon aus, dass pro Jahr 500 Menschen dadurch getötet und 25.000 weitere verletzt werden, wie der Automobilklub Mobil in Deutschland am Donnerstag in Hannover mitteilte. Mehr als 70 Prozent gaben in einer Umfrage an, ihr Smartphone am Steuer zu benutzen, davon 20 Prozent sogar regelmäßig.

Damit habe Ablenkung durch das Handy als Hauptunfallverursacher die bisherigen Spitzenreiter, überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol, abgelöst – Tendenz steigend. „Vielen Menschen ist diese direkte Gefahr durch das Smartphone am Steuer nicht bewusst, umso wichtiger ist daher die konsequente Aufklärungsarbeit“, erklärte Mobil in Deutschland. Nur langsam steige das Bewusstsein für das Thema.

Auch Gurtmuffel mussten zahlen

Neben Handysündern wurden am Donnerstag auch Gurtmuffel, Drängler und Raser gestoppt und mussten Bußgeld zahlen. Parallel zu den Kontrollen gab es zudem zahlreiche Aktionen mit Fahr- und Überschlagssimulatoren, Ablenkungsparcours und Infoständen.

Die Innenminister der Länder hatten Ende 2017 entschieden, jedes Jahr einen Tag für mehr Verkehrssicherheit zu organisieren. Nach der diesjährigen Premiere soll es zukünftig jährlich wechselnde Schwerpunkte geben. (dpa/AFP)

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