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Eisbären: "Knut war gestern"-Plakat entzürnt Fans

Ein Werbeplakat für das Nürnberger Eisbärenmädchen Flocke mit dem Slogan "Knut war gestern" versetzt Eisbärenfans in Aufruhr. Seit die Stadt vergangene Woche das Transparent an Hunderten Haltestellen plakatiert hat, kritisieren Tierfreunde die vermeintliche Herabsetzung des Berliner Eisbären.

Eisbär Knut könnte endlich etwas Ruhe vor dem Medienrummel des letzten Jahres finden. Aber seine Fans wollen das offenbar nicht zulassen. Sie sehen in dem in Nürnberg verbreiteten Plakat eine Herabsetzung ihres Lieblings-Eisbären. Die Stadt Nürnberg wies die Kritik zurück. Es sei nicht beabsichtigt, Flocke gegen Knut auszuspielen.

"Wir freuen uns einfach, dass es Flocke gibt. Der witzige und humorvolle Spruch verdeutlicht das Selbstbewusstsein der Metropolregion Nürnberg und sollte in erster Linie die Aufmerksamkeit auf Flocke lenken. Das ist uns gelungen", sagte Nürnbergs Pressesprecher Siegfried Zelnhefer am Montag. Das Plakat komme in Nürnberg und Umgebung gut an: "Die Rückmeldungen sind positiv." Die 600 Plakat-Sonderdrucke - Stückpreis 10 Euro - seien nahezu vergriffen.

Raffgieriges Nürnberg

Im Internet-Gästebuch von Flocke (www.eisbaerflocke.de) wird derweil heftig über den "dummen Werbeslogan" diskutiert. Einige Besucher werfen der Stadt Profitgier vor und fordern die Plakatmacher dazu auf, den ihrer Meinung nach diskriminierenden Text durch einen positiv besetzten Ausdruck zu ersetzen, wie etwa: "Herzliche Grüße nach Berlin. Flocke" oder "Flocke bringt Freude". Nürnberg verliere durch den Spruch an Sympathie und betreibe Negativwerbung. "Eine Werbekampagne, die Knut herabsetzt und ihn für nicht mehr interessant erklärt, stellt uns in Nürnberg in ein raffgieriges und rücksichtsloses Licht", schreibt eine Fürtherin.

Die Tragik des Älterwerdens

Fans des Berliner Bären Knut erinnern daran, dass auch die kleine Flocke im nächsten Jahr "gestern" sein wird: "Die Niedlichkeit ist leider endlich." Flocke selbst lässt der Streit kalt. Sie fiebert ihrem ersten Auftritt entgegen: Am 8. April wird sie sich erstmals den Medien, ab dem 9. April dann der Öffentlichkeit zeigen. (cp/dpa)

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