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Panorama: Elefanten: Alte Weibchen haben das Sagen

Afrikanische Elefanten sind auf alte Weibchen existenziell angewiesen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler im kenianischen Amboseli-Nationalpark.

Afrikanische Elefanten sind auf alte Weibchen existenziell angewiesen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler im kenianischen Amboseli-Nationalpark. Die Ergebnisse wurden in "Science" vorgestellt. Die Reproduktionsfähigkeit einer Herde von Elefanten hänge weitgehend von der Erfahrung der Leitkuh ab. Je älter und damit erfahrener diese Leitkuh sei, umso sicherer sei auch der soziale Zusammenhalt der matriarchalisch organisierten Herde, erklärte die britische Forscherin und Leiterin des Projekts, Karen McComb.

Elefanten leben in hierarchisch gegliederten Gruppen mit stark differenzierten Sozialbeziehungen, wobei die Gruppen immer von älteren, weiblichen Leittieren geführt werden. Bullen werden nur als Teenager noch in der Herde geduldet, danach ziehen die männlichen Tiere in Junggesellen-Gruppen oder als Einzeltiere durch die Steppe.

Die Forscher untersuchten das Kommunikationsverhalten der Elefanten-Gruppen in Kenia. Dabei stellten die Forscher fest, dass Herden mit 55-jährigen oder älteren Leittieren auf die Signale fremder Gruppen wesentlich präziser mit typischem Alarmverhalten reagierten, als Gruppen unter der Führung von jungen Kühen. Dies weise auf die wichtige Funktion der alten Leittiere hin, die aufgrund ihrer Erfahrungen mit anderen Elefanten über ein ausgeprägtes soziales Gedächtnis verfügten.

Tragischerweise würden aber gerade die alten und starken Tiere besonders von Wilderern verfolgt. Da diese Alt-Tiere aber das kollektive Gedächtnis der Herden darstellten und dies die Garantie für ihren Bestand sei, bedeute der Abschuss der alten Damen eine Gefahr für den Bestand der Art.

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