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Moderatorin Ellen DeGeneres bei der Oscar-Verleihung

© dpa

Ellen DeGeneres: Lesbisch ja, aber transphobisch?

Ellen DeGeneres, die die diesjährige Oscar-Verleihung moderierte, verärgerte nicht nur die Schauspielerin Liza Minnelli. Ihre Anspielung auf das Aussehen des "Cabaret"-Stars brachte auch die LGBT-Bewegung auf.

Am Rande der Oscar-Verleihung sorgt ein Witz der Moderatorin für Aufregung. „Hallo an den besten Liza-Minnelli-Imitator, den ich je gesehen habe“, hatte Ellen DeGeneres die Musical-Legende Liza Minnelli begrüßt. Und ergänzt: „Gute Arbeit, Sir.“

Liza Minelli, die Drag-Queen? Erst konnte sich die Schauspielerin noch ein amüsiertes Lächeln abringen. Doch dann verging es ihr. „Es war nicht lustig“, sagt sie am Tag darauf. „Sicherlich meinte sie es nicht böse“, beschwichtigt Minnelli zwar, aber: Der Joke sei ihr irgendwie misslungen.

Ging Ellen DeGeneres bei der Oscar-Verleihung zu weit?

In Diskussionen auf Twitter fiel schnell das Wort „transphobisch“. DeGeneres sei zwar lesbisch, doch das berechtige sie noch lange nicht dazu, Witze auf Kosten von Transsexuellen zu machen. Filme-Macher Bruce LaBruce zwitscherte, Ellens Joke sei transphobisch und respektlos.

Gestern noch brach Ellen DeGeneres Selfie mit Brad Pitt, Meryl Streep und Julia Roberts alle Twitter-Rekorde, heute hagelt es auf demselben Portal Kritik. Doch DeGeneres' zahlreiche Fans verteidigen sie: Das sei ja nur ein Witz gewesen. Und der ging weder gegen Minnelli, noch gegen Transsexuelle. DeGeneres spielte damit, dass Minnelli ein beliebtes Vorbild für Travestiekünstler sei. Und machte ihr damit ein Kompliment.

Ellen DeGeneres setzt sich seit Jahren aktiv für die Rechte der LGBT-Community ein. Für ihren Kampf gegen Homophobie wurde sie von der politischen Rechten angefeindet.

Livia Gerster

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