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Panorama: Endstation

Der LGB-Modellbahn-Hersteller ist insolvent

Berlin - Der Nürnberger Hersteller der weltbekannten Lehmann-Groß-Bahn (LGB) wird am kommenden Montag Insolvenz beantragen. Die persönlich haftenden Eigentümer des Ernst-Paul-Lehmann-Patentwerks (EPL) sahen sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem die Banken die Firmenkonten gesperrt und den Verkauf der Produkte untersagt haben. Aufgrund einer anhaltend negativen Umsatzentwicklung befindet sich das EPL seit März 2005 in einer Umstrukturierungsphase mit dem Ziel, die Kosten drastisch zu senken. Die etwa 150 Mitarbeiter unterstützen den Prozess, indem sie auf einen Teil ihres Lohnes verzichten. Obwohl die Umsatzentwicklung für das laufende Jahr im Plan liege und eine verlustträchtige amerikanische Tochter inzwischen verkauft wurde, blieben die Konten nach Angaben des Familienunternehmens blockiert.

Finanzielle Probleme hatte es in den letzten Jahren auch bei anderen Modellbahnfirmen gegeben. Bereits 2004 musste der Weltmarktführer Märklin ein Drittel seiner Belegschaft in Deutschland entlassen und verlagerte einen Teil seiner Produktion nach Ungarn. Das deutsche Unternehmen konnte im Mai sogar nur mit der Übernahme durch die Investorengruppe Kingsbridge Capital gerettet werden. Besonders die Konkurrenz aus China macht den Traditionsunternehmen zu schaffen. Doch auch heimische Modellbauer setzten den Markt mit neuen Konzepten unter Druck. Der thüringische Hersteller Piko verkaufte preisbewussten Kunden seine Produkte bereits über den Discounter Lidl. bkl

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