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Prinz Philip

© dpa

Englisches Königshaus: Prinz Philip tritt wieder ins Fettnäpfchen

Er ist für seine verbalen Ausfälle berüchtigt: Prinz Philip, Ehemann der britischen Königin Elizabeth, hat wieder einmal zugeschlagen - dieses Mal bei einer Gruppe Bauchtänzerinnen.

Von Markus Hesselmann

Von Prinz Philip mit einem seiner berüchtigten Sprüche bedacht zu werden, gilt in Großbritannien inzwischen fast schon als Privileg. "Um ehrlich zu sein: Es ist eine Ehre, von einem Mitglied des Königshauses beleidigt zu werden. Das ist etwas, wovon man seinen Enkeln erzählt", sagte die Waliserin Beverly Richards nach ihrer Begegnung mit Prinz Philip der BBC. Der 86-jährige Gatte der Queen hatte demnach die Anstrengungen einer Bauchtanzgruppe, der Richards angehört, mit einem verqueren Kompliment gewürdigt. "Ich dachte, orientalische Frauen sitzen den ganzen Tag nur herum, rauchen Wasserpfeife und essen Süßigkeiten", sagte er bei einem Besuch mit Königin Elizabeth II. in einer Grundschule in Swansea, wo die Bauchtänzerinnen, allesamt walisische Mittvierzigerinnen, auftraten.

Ob die vom Prinzen so plastisch charakterisierten echten orientalischen Frauen seinen Spruch auch als Auszeichnung verstehen, blieb zunächst unklar. Philip jedenfalls hat Erfahrung im Beleidigen ganzer Völker. "Wenn Sie lange hierbleiben, müssen Sie aufpassen, keine Schlitzaugen zu bekommen", sagte er in China zu britischen Austauschstudenten. Das Londoner Außenministerium entschuldigte sich daraufhin bei der Regierung in Peking. "Das wurde wohl von einem Inder gebaut", sagte Philip beim Anblick einer nachlässig installierten elektrischen Verteilerdose in einer Edinburgher Fabrik.

Allerdings muss sich auch der Prinz einiges gefallen lassen - vor allem wegen seiner deutschen Herkunft. Gerade erst wieder hat ihn der Multimillionär Mohamed al Fayed, der ihn der Mordverschwörung gegen seinen Sohn Dodi und Prinzessin Diana bezichtigt, in aller Öffentlichkeit einen "Nazi" genannt. Das hat Tradition auf der Insel. Als Philip 1956 ein Stipendienprogramm für Jugendliche auflegte, sagte der damalige Bildungsminister David Eccles: "Ich höre, sie wollen eine Hitlerjugend gründen."

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