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Entführung im Jemen: Deutsche Geiseln kommen aus Schleswig-Holstein

Die seit Montag im Jemen entführten Deutschen sollen sich nach Angaben der örtlichen Polizei in einem Bergdorf in der Nähe von Sanaa aufhalten. Die Familie stammt nach neuesten Erkenntnissen offenbar aus Schleswig-Holstein.

Die Familie der im Jemen entführten Architektin Julia T. stammt nach Angaben ihres Bruders aus Schleswig-Holstein.  Darüber hinaus wolle er sich jedoch nicht mehr zu den Ereignissen äußern, sagte er. Dem "Flensburger Tageblatt" hatte der 44-Jährige zuvor berichtet, er wisse über das Schicksal seiner Schwester und Eltern auch nur das, was in den Nachrichten gesendet werde.

Die entführte deutsche Familie wird nach neuesten Erkenntnissen der Behörden in einem Bergdorf östlich der Hauptstadt Sanaa festgehalten. Die Polizei begann nach diesen Angaben, das Versteck in Nabaah allmählich einzukreisen. "Sicherheitskräfte haben das Haus isoliert und alle Zufahrten gesperrt", sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Sanaa am Dienstag. "Damit soll verhindert werden, dass die Entführer ein neues Versteck suchen oder die Geiseln wegbringen." Ein Angriff sei nicht geplant, verlautete aus diplomatischen Kreisen.

Die drei Deutschen waren von Stammesangehörigen entführt worden, um von der Regierung die Freilassung von zwei Mitgliedern ihres Clans zu erpressen. Zudem verlangten sie von der Regierung umgerechnet 200.000 Doller (rund 160.000 Euro) Entschädigung für ein Grundstück, da sich die Familie nach einem Geschäft betrogen fühlt. Bei den Geiseln handelt es sich um eine im Jemen arbeitende Expertin der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die mit ihren Eltern in dem arabischen Land Urlaub machte. (nibo/dpa)

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