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Erdbeben: Tsunami-Alarm versetzt Pazifikstaaten in Angst

Genau zwei Jahre nach der tödlichen Flutwelle im Indischen Ozean hat eine Tsunami-Warnung im Pazifik für Aufregung gesorgt. Grund waren Erdbeben vor der Küste Taiwans. Eine zerstörerische Flutwelle blieb aber aus.

Taipeh - Nach einer Serie von vier Erdbeben vor der Küste Taiwans erklärte das US-Pazifik-Tsunami-Warnzentrum "zerstörerische" Tsunamis in einem Umkreis von 100 Kilometern vom Epizentrum für möglich. Die Gefahr einer pazifikweiten Flutwelle wie 2004 im Indischen Ozean bestand damit aber nicht. Mindestens ein Mensch kam ums Leben, 29 wurden verletzt. Die vietnamesischen Behörden gaben nach einer ersten Evakuierungsanordnung für einen 1500 Kilometer langen Küstenstreifen Entwarnung.

Das Zentrum der ingesamt vier Erdstöße lag nach Angaben der taiwanischen Wetterbehörde in 22 Kilometer Meerestiefe am südlichen Zipfel von Taiwan. Das erste und kräftigste Beben um 20:26 Uhr (13:26 Uhr MEZ) erreichte eine Stärke von 7,1 auf der Richter-Skala. Nach dem ersten Beben folgten zwei weitere in Abständen von wenigen Minuten mit Stärken von 6,4 und 5,2. Das letzte Beben in dem Gebiet wurde um 23.41 Uhr gemessen. Es erreichte eine Stärke von 5,5.

Menschen laufen in Panik auf die Straßen

Die Erdbeben brachten in Taiwan Hochhäuser ins Schwanken, Telefonleitungen brachen zusammen. Ein 34-jähriger Besucher eines Möbelgeschäftes im südlichen Bezirk Pingtung erlitt nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern tödliche Verletzungen, als der Laden zusammenkrachte. Mindestens drei Besucher waren in den Trümmern verschüttet. Taiwanische Fernsehbilder zeigten, wie Menschen in Panik auf die Straßen rannten.

In Vietnam ordneten die Behörden aus Angst vor einem Tsunami zunächst die Evakuierung der Küste von der Provinz Quang Binh im Zentrum des Landes bis hinunter in den Süden zur Provinz Ca Mau an. Bewohner wurden aufgefordert, einen Sicherheitsabstand von 300 bis 500 Metern zum Meer zu wahren und höher gelegene Orte aufzusuchen. Nach einer Entwarnung der japanischen Wetterbehörde wurde der Alarm jedoch aufgehoben.

Die japanischen Experten warnten vor einer Flutwelle von bis zu einem Meter Höhe, die bis zur philippinischen Insel Batan kommen könnte. Sie stellten aber klar, dass kein "zerstörerischer Tsunami" drohe. (tso/AFP)

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