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Langsam schmilzt das Eis.

© dpa

Erderwärmung: Grönlandeis könnte komplett schmelzen

Der mächtige Eispanzer der Insel Grönland könnte vollständig verschwinden und dadurch den Meeresspiegel um mehrere Meter steigen lassen, wenn die Erderwärmung weiter voranschreitet.

Das berichten Andrey Ganopolski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Kollegen im Fachjournal „Nature Climate Change“. Ihrem Computermodell zufolge droht der totale Eisverlust bereits bei einer Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur um 1,6 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Wert – wobei wir schon 0,8 Grad „geschafft“ haben. Das ist weniger, als frühere Abschätzungen ergeben hatten, wonach ein Plus von rund drei Grad erforderlich sei, um den 3000 Meter dicken Eispanzer abzuschmelzen.

Bei dieser Aussage sollte man aber berücksichtigen, dass solche Simulationen stets Unsicherheiten beinhalten. Vor allem betreffen sie eine sehr lange Zeit. Den Berechnungen zufolge bräuchte es bei einer Erwärmung um zwei Grad nämlich rund 50 000 Jahre, bis das Eis verschwunden ist. Die Erdgeschichte zeigt, dass in dieser Zeit sehr viel passieren kann, auch eine neue Eiszeit kann es geben.

Allerdings wird die Lage für Grönland bedrohlicher, wenn die Temperatur schneller und höher steigt. Bei einer extremen Erwärmung um acht Grad würde laut Berechnung der Eispanzer bereits in 2000 Jahren fast vollständig schmelzen. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte.

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