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In Saint-Gingolph am Südufer des Genfer Sees in der Schweiz trat der Fluss Morge über die Ufer.

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Erdrutsch blockiert Bahnlinie: Hochwassergefahr in der Schweiz

Die Schweiz hat nach schweren Regenfällen mit Hochwassern und Erdrutschen zu kämpfen. Aufgrund von Geröllmassen musste eine Zugstrecke gesperrt werden. Genf meldet einen historischen Rekordwert. Auch in Baden Württemberg und am Rhein sind die Auswirkungen des Regens zu sehen.

Nach tagelangen Regenfällen hat sich in der Schweiz die Gefahr von Hochwasser und Erdrutschen deutlich verschärft. Zwischen Bern und Freiburg wurde am Sonntagnachmittag ein Streckenabschnitt der Bahn von Geröllmassen verschüttet. Der Zugverkehr wurde erheblich beeinträchtigt, da die Strecke für etliche Stunden gesperrt werden musste. Züge aus und nach Genf in den Rest der Schweiz mussten umgeleitet werden. Zudem wurden Bahnersatzbusse eingesetzt.

Einen starken Anstieg verzeichneten die Pegel von Brienzer- und Thunersee, teilten die Behörden mit. Sie stuften auch die Hochwassergefahr entlang der Aare, am Thuner-, Bieler- und Neuenburgersee sowie auf Teilabschnitten des Rheins als erheblich ein. In der Region des Genfersees war es bereits am Samstag zu leichten Überschwemmungen gekommen. In Saint-Gingolph am Südufer des Genfer Sees trat der Fluss Morge über die Ufer. Wassermassen spülten Schlamm und Geröll auf die Straßen und beschädigten Autos sowie zwei Restaurants. Verletzt wurde niemand.

Einen historischen Rekordwert meldete Genf: Die Durchflussmenge der Arve betrug am Samstag 865 Kubikmeter pro Sekunde - so viel wie noch nie seit Messbeginn 1935. An einigen Stellen trat die Arve über die Ufer. Die heftigen Regenfälle hielten vielerorts die Feuerwehren auf Trab, die mehrere hundert Einsätze wegen Wasserschäden bewältigte.

Auch Hochwasser in Baden-Württemberg

Im Kreis Biberach (Baden-Württemberg) betrug der Pegelstand der Riß am Tag der Arbeit 2,78 Meter; dieser Stand war zuletzt vor 20 Jahren gemessen worden. Am Sonntagmittag wurden noch 1,88 Meter verzeichnet. Normal sind 89 Zentimeter. In Herbertingen rutschte in der Nacht zum Samstag ein Hang ab und blockierte Teile der Bundesstraße 32.

Der Regen machte auch der Schifffahrt zu schaffen. Auf dem Rhein musste sie zwischen Rheinfelden und der Schleuse Kembs zeitweise eingestellt werden. Der Pegel der Limmat war so hoch, dass in Zürich die Limmat-Passagierschiffe nicht mehr unter den Brücken hindurchpassten. Viele Straßen wurden wegen Erdrutschen gesperrt. (dpa)

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