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Java

© dpa

Erdrutsche auf Java: Suchtrupps graben nur Leichen aus

Mit Hacken, Schaufeln und bloßen Händen haben mehr als 1000 Helfer verzweifelt nach Überlebenden der Erdrutsche auf der indonesischen Insel Java gesucht. Die Behörden gehen von mehr als 100 Todesopfern aus.

Die Vermissten seien unter riesigen Mengen Schlamm verschüttet , es gebe kaum noch Hoffnung, Lebende auszugraben, sagte ein Mitarbeiter des indonesischen Roten Kreuzes. Die Suchtrupps gruben nur Leichen aus. Anhaltend starker Regen behindert zudem die Bergungsarbeiten.

Nach wolkenbruchartigen Regenfällen hatten sich am Mittwoch, dem dritten Jahrestag der verheerenden Tsunami-Katastrophe, in neun verschiedenen Orten auf Java tonnenschwere Schlammlawinen gelöst. Die Muren begruben ganze Dörfer unter sich. Zudem traten vielerorts Flüsse über die Ufer.

Meterhohe Erdwälle

"Die Rettungsteams haben Schwierigkeiten, die bis zu sieben Meter hohen Erdmassen abzutragen, denn sie haben nur einfache Werkzeuge", berichtete ein Rot-Kreuz-Mitarbeiter in dem am schlimmsten betroffenen Bezirk Karanganyar, etwa 500 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta. Schweres Gerät kann nicht in die Katastrophengebiete gebracht werden, weil die Springfluten Straßen und Brücken fortgerissen haben. In der Stadt Solo in Zentraljava suchten mehr als 26.000 Menschen Zuflucht in Notunterkünften.

Indonesien wird jedes Jahr in der Regenzeit von heftigen Niederschlägen heimgesucht. Da viele Wälder illegal abgeholzt werden, hat der Boden ohne Baumwurzeln keine Haftung mehr. Bei starken Regenfällen verwandeln sich die Erdmassen in todbringende Schlammlawinen. Im Dezember 2006 starben im Norden Sumatras ebenfalls mehr als 100 Menschen bei Erdrutschen, 200.000 flüchteten aus ihren Häusern. (dm/dpa)

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