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Der Mond hat viele Geheimnisse.

© imago/photothek

Erdtrabant: Warum der Mond an diesem Donnerstag nicht untergeht

Manchmal geht der Mond nicht unter. Wie an diesem Donnerstag. Und manchmal geht er nicht auf. Warum das so ist.

Immer wieder passiert es, dass der Mond nicht untergeht oder gar nicht erst aufgeht. Wie genau kommt dieses Phänomen zustande – und was steckt dahinter? Es dauert etwa 29,5 Tage bis der Mond die Erde einmal umrundet hat. Normalerweise sehen wir den Erdtrabanten nachts, also immer dann, wenn er sich auf der sonnenabgewandten Seite der Erde befindet und unser eigener Standort von der Sonne abgewandt ist.

Dass der Mond manchmal nicht untergeht, liegt darin begründet, dass sich die Mondaufgänge jeden Tag um etwa eine knappe Stunde verschieben. Würde sich unser ständiger Begleiter nicht bewegen, sondern stünde fest am Himmel, ginge er jeden Tag an derselben Stelle auf und unter.

Doch beobachtet man den Erdtrabanten täglich zur selben Uhrzeit, würde man bemerken, dass er wandert. Er „flieht“ dabei jeden Tag vor dem näher rückenden Horizont. Obwohl dieser den Mond immer wieder „überholt“, kommt es vor, dass dann schon der nächste Tag angebrochen ist und wir den Mond heute nicht mehr untergehen sehen. Aus demselben Grund kommt es deshalb auch umgekehrt vor, dass der Mond nicht aufgeht, denn auch die Zeiten des Mondaufgangs verschieben sich.

Am 2. Juni geht der Mond nicht auf

In Berlin kann man das Phänomen des nicht untergehenden Mondes als nächstes an diesem Donnerstag beobachten. An diesem 22. März, um 8.43 Uhr, geht der Mond zwar auf, doch nicht unter. Erst am Folgetag um 0.18 Uhr ist der nächste Monduntergang.

Im Wetterkasten auf der Seite 2 des Tagesspiegels ist deshalb keine Uhrzeit für den Monduntergang zu sehen, sondern nur ein Auslassungsstrich.

Den nächsten nicht aufgehenden Mond kann man am 2. Juni beobachten. Da der Mond am Vortag erst um 23.39 Uhr aufgeht, geht er am zweiten Juni auch erst sehr spät, nämlich um 8.02 Uhr unter. Somit verschiebt sich auch der nächste Mondaufgang nach hinten und er geht erst am Folgetag, den dritten Juni um 00:20 Uhr auf. Der 2. Juni wird also keinen Mondaufgang haben.

Eine lange Zeit galt der Mond als Taktgeber für unseren Kalender. Zwar verwenden wir heute einen Sonnenkalender, um Datum, Frühlingsbeginn oder etwa das Schaltjahr zu benennen, doch in anderen Kulturen orientiert sich das Jahr, ähnlich wie einst bei uns, nach wie vor am Verlauf des Mondes. Hätten wir nicht unseren ständigen Begleiter, würde sich die Erde etwa dreimal schneller um die eigene Achse drehen, die Stürme auf der Erde wären stärker und die Tage kürzer, denn die Anziehungskraft des Mondes hat die Erdrotation verlangsamt.

Valentina Lewe

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