zum Hauptinhalt

Ermittlungen: Australien sucht nach Brandstiftern

Auf der Suche nach Brandstiftern der verheerenden Buschfeuer hat die australische Polizei am Donnerstag zwei Verdächtige vorübergehend festgenommen. Behördenangaben zufolge hatten sich die beiden "verdächtig" im Zusammenhang mit den Bränden mit mehr als 180 Toten verhalten.

Alexandra - Auf der Suche nach Brandstiftern der verheerenden Buschfeuer hat die australische Polizei am Donnerstag zwei Verdächtige vorübergehend festgenommen. Behördenangaben zufolge hatten sich die beiden „verdächtig“ im Zusammenhang mit den Bränden mit mehr als 180 Toten verhalten. Die Verdächtigen wurden nach Medienberichten später wieder auf freien Fuß gesetzt.

Die Ermittler haben nach eigenen Angaben Beweise, dass mindestens eines der Feuer durch Brandstiftung ausgelöst wurde. „Wir sind uns sicher, dass das Feuer in Churchill absichtlich gelegt wurde“, sagte die Polizeichefin des am stärksten betroffenen Bundesstaats Victoria über einen Brand mit 21 Toten. Auch das Feuer in Marysville mit mindestens 15 Todesopfern erscheine „verdächtig“. Die Behörden befürchteten, dass die Zahl der Opfer dort noch auf bis zu 100 steigen könnte. „Brandexperten fanden es verdächtig, wie das Feuer nach Marysville kam, aus welcher Richtung es kam und mit welcher Geschwindigkeit es sich ausbreitete“, sagte Polizeichefin Christine Nixon.

Die Polizei hatte zu Beginn der Woche die umfangreichsten Brandermittlungen in der Geschichte des Landes gestartet und warnte, dass bei Brandstiftung mit Todesfolge eine Haftstrafe von 25 Jahren wegen Mordes drohe.

Unterdessen verschafften kühlere Temperaturen und abflauende Winde den Brandbekämpfern eine Atempause. Befürchtungen, wonach sich in der Region Gippsland östlich von Melbourne zwei große Brände zu einem gigantischen Feuer zusammenschließen könnten, bewahrheiteten sich nicht. „Wir müssen auf der Hut bleiben“, warnte Australiens Premierminister Kevin Rudd jedoch vor dem Parlament. Meteorologen erwarten für die kommende Woche wieder heißeres Wetter und stärkere Winde, so dass die Energie- und Wasserversorgung der Drei-Millionen-Stadt Melbourne gefährdet sein könnte.

Victorias Polizeichefin Nixon warnte, dass die Zahl von 181 bislang gefundenen Todesopfern wahrscheinlich noch ansteigen werde. Die Leichenschauhäuser des Landes seien auf 300 Tote eingestellt, sagte sie dem Sender ABC.

Der Chef der Feuerwehr-Gewerkschaft, Peter Marshall, machte den Klimawandel für das Ausmaß der Brände verantwortlich und rief dazu auf, Australiens CO2-Emissionen zu senken. „Laut der Wissenschaft sorgen wir gerade dafür, dass es bald jährlich Berichte über Katastrophen wie diese in irgendeinem Teil des Landes geben wird“, schrieb er in einem offenen Brief an Premierminister Rudd. Dagegen beschuldigte der Buschbrandexperte David Packham von der Monash-Universität in Melbourne Teile der Umweltbewegung als „Öko- Terroristen“, deren Widerstand gegen kontrolliertes Abbrennen von Wäldern Ursache der Katastrophe sei. AFP

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false