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Ermittlungen: TV-Reporter wollte offenbar Lufthansa erpressen

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt gegen einen Fernsehjournalisten wegen des Verdachts der versuchten Erpressung. Er soll der Lufthansa mit der Veröffentlichung brisanter Informationen gedroht zu haben, wenn sie ihm nicht eine sechsstellige Summe zahle.

Wie Oberstaatsanwalt Thomas Bechtel sagte, wird in dem Fall zugleich gegen einen zweiten Beschuldigten ermittelt, bei dem es sich um einen Mitarbeiter der Konzernsicherheit der Fluggesellschaft handelt. Er soll dem Reporter die internen Informationen zugespielt haben. Der 45-jährige Journalist habe sich dann im Frühjahr an die Lufthansa gewandt und mitgeteilt, er verfüge über brisante Unterlagen, die falsche Abrechnungen des Sicherheitdienstleisters Securitas, die Kantinen-Tochter des Konzerns LZ Catering sowie den Uniform-Ausstatter der Luftverkehrsgesellschaft beträfen. Angeblich erklärte er sich aber gegen Zahlung der sechsstelligen Summe bereit, auf die Veröffentlichung der brisanten Informationen zu verzichten.

In dem persönlichen Gespräch, das daraufhin zustande kam, gab er demnach an, die vertraulichen Unterlagen von einem frustrierten Mitarbeiter der Konzernsicherheit erhalten zu haben. Als mutmaßlichen Informanten machte das Unternehmen einen Mitarbeiter aus, der den Konzern wegen Meinungsverschiedenheiten mit seinen Vorgesetzten verlassen wollte.

Bei beiden Verdächtigen gab es nach Angaben von Oberstaatsanwalt Bechtel im Juni Hausdurchsuchungen. Schon damals habe der Verdacht für einen entsprechenden Richterbeschluss ausgereicht. Die Auswertung der dabei sichergestellten Unterlagen ist noch nicht abgeschlossen. Im Fall eines Schuldspruchs wegen versuchter Erpressung drohen dem Fernsehjournalisten im Höchstfall nach dem Strafgesetzbuch fünf Jahre Haft. (dapd)

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