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Flick

© dpa

Ermittlungen: Zeugin will Räuber des Flick-Sargs gesehen haben

Erste heiße Spur im Fall der verschwundenen Milliardärsleiche: Eine Rentnerin, die gerade das Grab ihrer Mutter besuchte, soll vor einer Woche mehrere Männer am Mausoleum Friedrich Karl Flicks gesehen haben. Auffällig: Sonst treffe sie zu dieser Zeit nur alte Frauen auf dem Friedhof.

Gut eine Woche nach dem rätselhaften Verschwinden des Sarges mit der Leiche des Milliardärs Friedrich Karl Flick ist eine erste Zeugin aufgetaucht. Eine Rentnerin will am Donnerstag vor einer Woche am Flick-Mausoleum in Velden in Kärnten (Österreich) mehrere Männer gesehen haben, berichteten österreichische Medien am Samstag. Der Diebstahl des mehr als 200 Kilo schweren Sarges war vergangenen Mittwoch entdeckt worden. Die Polizei hat noch immer keine heiße Spur, vermutet aber, dass der Sarg vor etwa einer Woche von mehreren Tätern abtransportiert wurde. Das Motiv ist weiterhin unklar.

Nach der Schilderung der Zeugin fielen ihr beim Besuch des Grabes ihrer Mutter vier Männer an der Grabstätte Flicks auf, am Friedhofseingang habe ein weißer Kastenwagen gestanden. Sonst würde sie um diese Zeit immer nur alte Frauen am Friedhof treffen, sagte die Rentnerin.

Flicks Kinder müssen zu Hause bleiben

Während die Polizei weiterhin auf Hochtouren ermittele, seien die Sicherheitsvorkehrungen für die Familie Flick verstärkt worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Die Kinder des Verstorbenen gingen vorerst nicht mehr zur Schule.

Die "Entführung" des Flick-Sarges ist nicht das erste Kidnapping eines prominenten Toten. Im März 1978 raubten zwei Männer auf dem Friedhof von Corsier-sur-Vevey über dem Genfer See den Leichnam von Charly Chaplin. Nach zahlreichen Telefonaten, bei denen es um Lösegeld ging, wurden die Grabräuber schließlich gefasst.

Der Milliardär Flick war am 5. Oktober 2006 in seiner Villa am Wörthersee im Alter von 79 Jahren gestorben. Er hinterließ eine Frau und vier Kinder, die er zum Erbe seines geschätztes Vermögens von fünf bis sechs Milliarden Euro machte. Der Milliardär, der in den 80er Jahren tief in einen Parteispendenskandal verwickelt war, war 1985 nach dem Verkauf des Flick-Firmenimperiums nach Österreich gezogen und heiratete dort die Kärntnerin Ingrid Ragger. 1991 entführten Kriminelle ihren Bruder und forderten mehrere Millionen Lösegeld. Die Entführung endete unblutig, die Täter wurden verhaftet und verurteilt. (mpr/dpa)

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