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Bonbons

© dpa

Ernährung: Deutsche essen zu viel Süßes

Viel Fleisch und Pommes, dafür immer weniger Obst und Ballaststoffe - so sieht es auf den Tellern der Deutschen aus. Der Verbrauch von Zucker sei seit 1995 sogar deutlich gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Ernährungsbericht hervor.

Die Deutschen ernähren sich insgesamt noch immer zu ungesund, greifen aber weniger zu fettreicher Kost und Alkohol. Dies geht aus dem aktuellen Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hervor, der am Mittwoch in Bonn vorgestellt wurde. Die Folge falscher Ernährung seien Übergewicht in allen Altersgruppen sowie gesundheitliche Risiken.

Der Zuckerverbrauch hat laut DGE-Bericht seit 1995 signifikant um 400 Gramm pro Kopf und Jahr zugenommen. Zucker gilt als „leerer“ Energieträger, der keine Vitamine und Mineralstoffe enthält. Der gesteigerte Zuckerverbrauch sei unter anderem auf einen Anstieg beim Verzehr von Gummibonbons oder Gelee sowie zuckergesüßten Erfrischungsgetränken zurückzuführen.

Problematisch: Gesättigte Fettsäuren

Ungesund sei auch der seit Jahren steigende Konsum von frittierten und damit kalorienreichen Kartoffelerzeugnissen wie Pommes frites. Während der Kartoffelverbrauch seit 1995 um durchschnittlich 1,2 Kilogramm pro Kopf und Jahr abgenommen habe, sei der Verbrauch von Kartoffelerzeugnissen im selben Zeitraum durchschnittlich um 600 Gramm pro Kopf und Jahr gestiegen und mit ihm auch die Zufuhr von ernährungsphysiologisch problematischen gesättigten Fettsäuren.

Der Getreideverbrauch stieg zwar in den vergangenen Jahren wieder an, langfristig nehme der Konsum an Getreide und Kartoffeln allerdings ab. Dies dürfte zu einer Abnahme der Ballaststoff-Aufnahme in der deutschen Bevölkerung führen. Das sei negativ zu bewerten, weil eine hohe Ballaststoffzufuhr sättige und damit eine übermäßige Energiezufuhr verhindern könne.

Ziel der "Fünf am Tag"-Kampagne noch nicht erreicht

Positiv sei der Trend zu mehr Obst und Gemüse sowie zu Fisch und Geflügel und der rückläufige Verbrauch von Alkohol, Eiern, tierischen Fetten und Margarine. Obwohl der Verbrauch von Gemüse und Obst in den letzten Jahren gestiegen sei, verlangsame sich der Anstieg insgesamt. In Zukunft seien weitere Anstrengungen notwendig, um die Ziele der "Fünf am Tag-Kampagne" von 650 Gramm Obst und Gemüse am Tag zu erreichen.

Der Fleischverbrauch in Deutschland ist laut DGE immer noch hoch. Zwar sei Fleisch reich an zahlreichen Vitaminen und Spurenelementen, enthalte aber auch unerwünschte gesättigte Fettsäuren und Cholesterol. Ein hoher Fleischverzehr könne je nach Zubereitungsform wie mit fettreichen Soßen oder Panaden auch eine erhöhte Fettzufuhr bedingen.

Der Fettkonsum sinkt

Positiv zu bewerten sei die Abnahme des Verzehrs tierischer Fette. Europaweite Vergleiche hätten gezeigt, dass die Verdrängung tierischer Fette durch Pflanzenöle zu einer deutlichen Senkung des Herzinfarktrisikos geführt habe. Zu begrüßen sei, dass der Fettkonsum insgesamt sinke.

Bei Getränken ist laut DGE-Bericht eine starke Zunahme des Verbrauchs von Mineralwasser seit 1995 um 4,4 Liter pro Kopf und Jahr zu beobachten. Außerdem habe sich die in den Ernährungsberichten 2000 und 2004 bereits aufgezeigte Tendenz eines rückläufigen Alkoholkonsums fortgesetzt. Der Bierkonsum nahm seit 1995 um 1,9 Liter pro Kopf und Jahr ab. (sgo/dpa)

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