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Panorama: Erste Bilanz des Rekord-Hochwassers in Ost-Europa

Nach dem Jahrhundert-Hochwasser der vergangenen Tage verlangt die ungarische Regierung den Bau länderübergreifender Schutzsysteme. Besonders in der Ukraine und in Rumänien müssten groß angelegte Rückhaltebecken geschaffen werden, um ähnliche Überflutungen zu verhindern, zitierten die Medien am Donnerstag den ungarischen Landwirtschaftsminister Jozsef Torgyan.

Nach dem Jahrhundert-Hochwasser der vergangenen Tage verlangt die ungarische Regierung den Bau länderübergreifender Schutzsysteme. Besonders in der Ukraine und in Rumänien müssten groß angelegte Rückhaltebecken geschaffen werden, um ähnliche Überflutungen zu verhindern, zitierten die Medien am Donnerstag den ungarischen Landwirtschaftsminister Jozsef Torgyan. Inzwischen haben einige EU-Staaten sowie die USA ihre Hilfe beim Kampf gegen die Überschwemmungen angeboten.

Die Rekordfluten der ungarischen Theiß erreichten am Donnerstag den Bezirk Szabolcs-Szatmar im Nordosten des Landes. 13 000 Menschen verteidigten das umfangreiche Deichsystem entlang des Donau-Nebenflusses. Am Oberlauf sank das Jahrhundert-Hochwasser unterdessen weiter. Der Wasserpegel hatte zeitweilig mehr als 30 Zentimeter über der bisherigen Rekordmarke vom vergangenen Jahr gelegen.

Von den Überflutungen betroffen sind nach Angaben der Behörden bisher 260 Ortschaften mit 50 000 Einwohnern. Rund 250 Personen wurden in Sicherheit gebracht, 4500 weitere gelten als gefährdet. Die täglichen Kosten für die Befestigungsarbeiten werden mit 380 Millionen Forint (drei Millionen Mark) beziffert.

In Rumänien hat sich die Hochwassersituation weiter stabilisiert. Die meisten Nebenflüsse der Donau hatten zuvor durch heftige Schneefälle und eine rapide Schneeschmelze ihren höchsten Wasserstand seit 30 Jahren erreicht. Zwar werde eine Flutkatastrophe nicht erwartet, sagte der Leiter der staatlichen Wasserbehörde, doch seien die Wasserstände am Unterlauf der Donau Besorgnis erregend. Die Donau-Städte Cernavoda, Hrsova, Braila und Galatz befestigten die Schutzdämme der Umgebung. Vor allem Flussauen und Uferwälder dürften überschwemmt werden, die Ortschaften selbst sind nach Angaben des rumänischen Amtes für Hochwasserschutz nicht in Gefahr. Im Westen und Nordwesten des Landes sind die Aufräumarbeiten unterdessen in vollem Gange. Umweltminister Romica Tomescu kündigte an, sein Land werde den Europarat bitten, eine zweite Tranche des Sozialentwicklungs-Darlehens von insgesamt 50 Millionen Euro zur Behebung von Flutschäden auszuzahlen.

Im Nordosten Jugoslawiens hat das Hochwasser in der Region Banat über 30 000 Hektar Ackerland und Weiden überschwemmt. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, meldete das serbische Staatsfernsehen. Die höchsten Wasserstände von Donau, Theiß, Tamis und anderer Flüsse werden am Wochenende und in den folgenden Tagen erwartet. In der Ukraine konnten 124 Menschen in ihre Häuser zurückkehren. Seit Anfang der Woche sinddurch das Hochwasser in Osteuropa acht Menschen ums Leben gekommen.

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