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Panorama: Erste Festnahmen unter Jägern Trotz Verbots in England

Hunderte auf der Pirsch

London Trotz des Fuchsjagd-Verbots haben sich am Samstag in England und Wales Hunderte von Jägern auf die Pirsch begeben. Die ersten Festnahmen wegen illegaler Hetzjagd mit Hunden wurden nahe Malmesbury in der Grafschaft Wiltshire verzeichnet. Dort wurden vier Männer mit ihren Hunden und einem toten Hasen erwischt – Hasen fallen auch unter das neue Hetzjagdverbot, das am Freitag in Kraft getreten war. Die Polizei betonte jedoch, die vier später gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzten Männer hätten nichts mit den organisierten englischen Jagdgesellschaften zu tun. Weitere Zwischenfälle wurden zunächst nicht gemeldet.

Tierschützer beobachteten mit Videokameras einen Teil der mehr als 270 Jagdveranstaltungen hoch zu Ross, zu denen sich auch Tausende von Unterstützern der gut 300 Jahre alten Tradition eingefunden hatten. Die Tierschützer berichteten, der überwiegende Teil der Jagden sei legal verlaufen, doch seien auch Beweise für Verstöße gesammelt worden, die nun der Polizei übergeben würden.

Die Countryside Alliance, der Verband des Landvolks, hatte im ganzen Land zur Teilnahme an den Jagdveranstaltungen aufgerufen, jedoch appelliert, das neue Gesetz nicht zu brechen. Denn weiter erlaubt ist unter anderem etwa die Jagd mit einer künstlichen Fährte, die zum Beispiel mit einem Fuchskadaver gelegt werden kann oder das Trainieren der Hunde in freier Wildbahn. Außerdem darf man Füchse nach wie vor aufscheuchen und schießen, soweit ihnen nicht mit einer Hundemeute nachgesetzt wird.

An einer der Jagdgesellschaften nahm auch der Schauspieler Jeremy Irons teil. „Wir sollten in Freiheit leben dürfen“, sagte er am Rande einer Jagd in Oxfordshire. Thronfolger Prinz Charles und Prinz William, leidenschaftliche Vertreter der Fuchsjagd, wollten sich laut „Daily Telegraph“ in den kommenden Wochen nicht bei einer Jagdveranstaltung blicken lassen, sondern die Entwicklung abwarten. dpa

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