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Panorama: Erziehung: Väter prägen Kinder durch rasantes Spiel

Väter haben neuen Studien zufolge einen wesentlich größeren Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder als bisher angenommen. Sie verwendeten einen größeren Anteil ihrer Erziehungszeit auf das Spielen als Mütter und machten ihre Kleinen fit für die Anforderungen der Umwelt, so die Hamburger Zeitschrift "Geo" in einem am Montag veröffentlichten Bericht, dem Untersuchungen von Familienforschern und Psychologen in Deutschland und den USA zu Grunde liegen.

Väter haben neuen Studien zufolge einen wesentlich größeren Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder als bisher angenommen. Sie verwendeten einen größeren Anteil ihrer Erziehungszeit auf das Spielen als Mütter und machten ihre Kleinen fit für die Anforderungen der Umwelt, so die Hamburger Zeitschrift "Geo" in einem am Montag veröffentlichten Bericht, dem Untersuchungen von Familienforschern und Psychologen in Deutschland und den USA zu Grunde liegen.

Männer setzen danach beim Spiel seltener Spielzeug ein und häufiger ihre eigene Kreativität.

Nach Untersuchungen der US-Wissenschaftler Michael Yogman und Berry Brazelton spielen Männer rasanter und dramatischer mit ihren Kindern. Sie sind daher anstrengender, aber auch wesentlich anregender für die Kinder. Väter ermuntern ihre Sprösslinge eher als Mütter, Ungewohntes auszuprobieren.

Die Kinder lernen dabei nach den Ergebnissen der Wissenschaftler wichtige Lektionen: Sie üben sich in Selbstkontrolle und erfahren ihre Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen.

Das forme maßgeblich ihr Weltverständnis, so Yogman und Brazelton. Beim Vater lernen die Jungen und Mädchen daher erstmals den Umgang mit der "fremden Welt". Die Regensburger Psychologin Karin Grossmann vermutet nach ihren Untersuchungen, dass Kinder beim Vater eine entscheidende Erfahrung machen: Obwohl sie schwach und hilflos sind, nimmt ein mächtiger Mensch sie bedingungslos an. Bei der Mutter sei diese Zuneigung durch die neun Monate der Schwangerschaft keine Überraschung mehr.

Grossmann und ihr Kollege Heinz Kindler fanden heraus, dass die Feinfühligkeit des Vaters beim Spiel eindeutig das spätere Bindungsverhalten der Kinder prägt. Noch als junge Erwachsene gingen Kinder, deren Väter feinfühlig und ausdauernd mit ihnen spielten, wesentlich sicherer mit emotionalen Bindungen um.

Im späteren Leben wiederholten die Kinder nach den Ergebnissen der Regensburger Forscher jenes Verhalten, das die Väter ihnen im Spiel gezeigt hatten: War der Papa aufmerksam und zugewandt, so sind es 22-Jährige ihren späteren Partnern gegenüber ebenfalls.

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