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Erziehung: Zweifel am "Kindervertreibungs-Gerät"

Diskutiert wird schon länger über ein Gerät, das junge Menschen mittels unangenehmer Tönen fortjagen kann. Jetzt plagen auch den Erfinder des "Mosquito" Zweifel an seinem Verkaufsschlager.

Der Erfinder eines Geräts, das mittels Ultraschallwellen Jugendliche vertreiben soll, hat nun Bedenken gegenüber seiner eigenen Entdeckung geäußert. Der Brite Howard Stapleton forderte am Mittwoch Gesetze, die den Missbrauch des so genannten "Mosquito" verbieten. "Ich wollte damit keine kinderfreien Zonen schaffen, sondern unsoziales Verhalten bekämpfen", sagte Stapleton, der sich selbst als verrückter Erfinder bezeichnet. Er entwickelte das Gerät, nachdem seine 15-jährige Tochter von herumlungernden Jugendlichen vor einem Geschäft belästigt worden war.
  
Der "Mosquito" sendet unangenehme Töne in einem hohen Frequenzbereich aus, die normalerweise nur von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre gehört werden können. Bei ihnen verursacht das Gerät zum Teil heftige Kopfschmerzen, laut Hersteller aber keine bleibenden Schäden. Ziel der Erfindung war es, Teenager aus Bereichen zu verscheuchen, in denen sie unerwünscht sind. Mittlerweile habe er rund viertausend "Mosquitos" in Europa und Nordamerika verkauft, sagte Stapleton.
  
Bei Kinderschutzorganisationen hatte der "Mosquito" Proteste ausgelöst. 7000 Menschen unterzeichneten im Internet eine Petition für ein europaweites Verbot des Geräts. Die EU lehnte dies jedoch am Mittwoch ab. Stapleton schlug vor, dass Käufer künftig einen Vertrag unterschreiben müssen, in dem sie sich verpflichten, ausschließlich unsoziales Verhalten mit dem "Mosquito" zu bekämpfen. (mpr/AFP)

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