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Panorama: Es muss klingen

Das Goethe-Institut sucht das schönste deutsche Wort

Die Suche nach dem Unwort des Jahres bringt schon seit langem keine besonderen Überraschungen mehr hervor. Dem negativen Charakter dieser alljährlichen Übung setzen das Goethe-Institut und der Deutsche Sprachrat einen ganz anderen Wettbewerb entgegen. Sie suchen: das schönste deutsche Wort. Die Veranstalter vermeiden es, sich von der Unwort-Suche ausdrücklich zu distanzieren. Sie betonen aber, dass ihre Veranstaltung eine Chance sei, die deutsche Sprachkultur zu fördern. „Wir wollten die Menschen dazu veranlassen, sich auf die Suche nach dem schönsten deutschen Wort zu machen und dadurch den Vokabelreichtum und die Schönheit der deutschen Sprache zu entdecken, sagte die Vorsitzende des deutschen Sprachrates und Präsidentin des Goethe-Institutes, Jutta Limbach.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Trotzdem weist das Goethe-Institut auf einige Kriterien hin, wie die inhaltliche Botschaft, die Dynamik, den Rhythmus und den Klang des Wortes. Im Zusammenhang mit dem Wettbewerb stellt sich die Frage, was eigentlich ein deutsches Wort ausmacht. Können Wörter lateinischem Ursprungs, wie „Fenster" oder Anglizismen wie „downgeloaded" der deutschen Sprache zugerechnet werden? Die Veranstalter sind auf die Auswahl gespannt. Bedingung ist jedoch, dass sich das Wort im Duden finden lässt. „Wir können uns sicherlich auf einen spannenden Wettbewerb freuen", sagt Klaus Krischok, Sprecher des Instituts. Schon vor dem eigentlichen Startschuss sind bereits 1000 Einsendungen eingegangen. Grob rechnen wir mit mindestens 15 000 Teilnehmern."

Bis zum 1. August können Wortvorschläge eingereicht werden. Die Auswahl wird von einer bunt gemischten Jury getroffen, bestehend aus Künstlern, Journalisten und Wissenschaftlern, darunter der Sänger Herbert Grönemeyer, die Schriftsteller Christian Kracht und Uwe Timm, der Filmregisseur Joseph Vilsmaier und der Trainer des SC Freiburg, Volker Finke.

Als Journalisten nehmen der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann, der Intendant des WDR, Fritz Pleitgen, die Programmdirektorin des Deutschland Radio Berlin, Gerda Hollunder und die Literaturkritikerin und Chefredakteurin der Zeitschrift „Literaturen", Sigrid Löffler, teil. Im Herbst werden die Gewinner im Rahmen einer Gala geehrt.

Es winken Preise wie eine Reise nach Mauritius oder ein literarisches Wochenende in Berlin mit Übernachtung im Hotel Adlon.

Teilnahme per Internet:

www.deutscher-sprachrat.de

Per Brief: Deutscher Sprachrat, c/o Goethe Institut, Dachauer Straße 122, 80637 München

Vanessa Barth

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