Kochbuch: Die Grüne Stadtküche
Den Blog "Food with a View" gibt es jetzt auch gedruckt. Ein dem ästhetischen ebenbürtiges kulinarisches Konzept sucht man jedoch vergebens.
Nicht immer ist drin, was drauf ist. Besonders in der Lebensmittelbranche, wo oftmals eine gehörige Diskrepanz zwischen Größe der Verpackung und Inhalt zu beobachten ist. In letzter Zeit greift dieses Phänomen jedoch auch auf dem Kochbuchmarkt um sich. Üppig aufgemachte Prachtbände, die aber eher auf den Couchtisch als auf die Anrichte gehören. Jüngstes Beispiel: „Die Grüne Stadtküche“.
330 Seiten, 50 Rezepte
Nun wäre es übertrieben, die gedruckte Version des Blogs „Food with a View“ gleich für den „Goldenen Windbeutel“ vorzuschlagen, aber Umfang und Gehalt klaffen auch hier deutlich auseinander. Gerade mal 50 vegetarische/vegane Rezepte, von denen sich einige auch nur Drinks wie "Alkoholfreier Waldmeisterbowle" widmen, haben auf den mehr als 330 Seiten Platz gefunden.
Statt Tipps oder Thesen gibt es seitenweise Fotos von Blumen, Wäldern und den derzeit omnipräsenten gebenden und säenden Händen, die an christliche Demutsgesten gemahnen.
Asiatisch, Arabisch, Hausmannskost
Und auch ein dem ästhetischen ebenbürtiges kulinarisches Konzept sucht man mal wieder vergebens: Asiatische Snacks (Sommerrollen), deutsche Hausmannskost (Erbsensuppe) oder arabisches Fastfood (gefüllte Pita) gehen munter durcheinander.
Claudia Hirschberger und Arne Schmidt: "Die grüne Stadtküche. Sehen, sammeln, gemeinsam essen", Knesebeck, 336 Seiten, 29,95 Euro