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Gesellschaft: Sternchenköche Die

Wir kennen ihre Gesichter, aber wollen wir wirklich wissen, was Prominente an ihrem Herd treiben? Nein! Trotzdem gibt es von ihnen mehr und mehr Kochbücher. Eine sehr kleine Auswahl zur Frankfurter Buchmesse.

Wer nichts wird, wird Wirt, hieß es einmal. Heute schreibt man ein Kochbuch. Vor allem Prominente. Weil die Welt vor dem Fleischverzehr gerettet werden muss (Paul McCartney: „The Meat Free Monday Cookbook“), weil man mit bayerischen Schmankerln abnehmen kann (Christine Neubauer: „Das Vollweib-Kochbuch“), weil man „während der Drehpausen zur Schwarzwald-Klinik“ aufgeschrieben hat, was „in lokalen Gasthöfen besonders gut schmeckte“ (Sascha Wussow: „Das Schwarzwald-Kochbuch“) oder weil man „skurrile Lieblingsrezepte“ auf Lager hat (Wolfgang Joop: „Hectic Cuisine“).

Dabei verkaufen sich Promi-Kochbücher nicht sehr gut. Claudia Uhr von G+U, dem Marktführer bei Kochbüchern, sagt, dass „vielleicht fünf Leute“ damit Geld verdienten, nämlich TV-Köche wie Jamie Oliver, Johann Lafer, Horst Lichter, Sarah Wiener oder Alfons Schuhbeck. Die Leser, so Uhr, „wollen Profis oder Leute, die gut rüberkommen“. Dass dennoch ständig irgendwo ein Promi-Kochbuch herauskommt, liegt vielleicht daran, dass man neben Fotos von Aufläufen und Blattsalaten leichter bestehen kann als auf dem Roten Teppich oder in einer politischen Talkshow. Wobei Politik schon lange übers Kochen ausgetragen wird. Als Bill Clinton 1992 für die US-Präsidentschaft kandidierte, rief die Hausfrauenzeitschrift „Family Circle“ zu einem Backwettbewerb zwischen seiner Frau und der Frau des Amtsinhabers George Bush auf. Hillary Clinton reichte Cookies mit Halbfettbutter ein, damals der letzte Schrei. Barbara Bush kochte mit normaler Butter – und verlor. Genau wie später ihr Mann.

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