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TASSEN: TASSEN

Er war der erste seiner Art. Als der „Küchenladen“ in Charlottenburg vor 40 Jahren aufmachte, gab es so was noch nicht in Deutschland: ein kleines, feines Fachgeschäft nur für Töpfe, Messer, Toaster, Mixer.

Er war der erste seiner Art. Als der „Küchenladen“ in Charlottenburg vor 40 Jahren aufmachte, gab es so was noch nicht in Deutschland: ein kleines, feines Fachgeschäft nur für Töpfe, Messer, Toaster, Mixer... „Großspurig könnte man sagen, dass wir mehrere Generationen von Berliner Haushalten eingerichtet haben“, sagt Michael Kösel. Obwohl, „wir“ trifft es nicht ganz. Kösel arbeitet ja erst seit 2006 in dem Geschäft, das zudem Mitte der 90er Jahre den Besitzer gewechselt hat. Und doch: Auf die lange Tradition sind sie stolz im „Küchenladen“. Am Konzept wurde über die Jahre kaum etwas geändert.

Die zwei kleinen, hellen Altbauräume mit den Stuckdecken wirken ziemlich vollgestopft. Wenn man den Laden betritt, weiß man nicht, wohin man zuerst blicken soll. Vielleicht auf das Regal mit den Pfeffermühlen. Klassische und elektrische gibt es da, kleine und große – und eine Mühle, die sogar stattliche 1,10 Meter misst, für 389 Euro. Hersteller des Vertrauens in diesem Fall: die Firma Peugeot. „Wir haben viele französische Produkte im Angebot, das hat sich so entwickelt“, erklärt Kösel, aber da schaue ich schon auf eine Pastamaschine und dann auf die Holzlöffel daneben. „Ich empfehle Ihnen die aus Olivenholz“, sagt der Verkäufer. Und diese Zitruspresse aus Metall, die so gut verarbeitet und stabil zu sein scheint? „Die können Sie für Orangen wie für Zitronen benutzen.“ Kostenpunkt: 32,95 Euro. Mein Blick wandert weiter zu den farbigen Brätern aus Gusseisen von Le Creuset, die aussehen wie zu Omas Zeiten. „Gut geeignet für Allergiker, die Probleme mit Edelstahl haben“, sagt Krösel, „und die Farben machen doch einfach gute Laune!“

Apropos, im hinteren Teil des Geschäfts sind Teller, Tassen und Kännchen aus Porzellan zu haben, in Weiß, aber auch in Grün, Gelb oder Rot. Das Geschirr kommt von der norddeutschen Firma Dibbern, auch die eine Traditionsmarke.

Die guten Dinge – im „Küchenladen“ gab’s sie lange bevor das Hochwertige, Langlebige mit „Manufactum“ zum Trend wurde. „Der Verkaufsschlager momentan sind Schneidebretter aus Holz für 80 Euro, die Sie in die Geschirrspülmaschine stellen können“, erzählt Krösel, „Die stammen von Epicurean aus den USA.“

In den vergangenen Jahren kämen immer mehr junge Kunden, hat der Verkäufer beobachtet. „Die wollen auch nicht immer bloß die billigen Sachen vom schwedischen Möbelhaus.“ Im Zweifel werden eben nur zwei teure Teller gekauft und nicht gleich ein halbes Dutzend. Mit irgendwas muss man ja mal anfangen.

Björn Rosen

Knesebeckstraße 26, Charlottenburg, Telefon 8813908, www.kuechenladen.com

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