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Die Krimtartarin Susana Jamaladinova, besser bekannt als "Jamala" wir die Ukraine auf dem ESC 2015 im Mai vertreten.

© REUTERS

Eurovision Song Contest in Stockholm: Ukraine provoziert Russland mit ESC-Kandidatin

Eigentlich sind Lieder mit politischen Texten auf dem ESC verboten. Nun schickt die Ukraine die Krimtatarin "Jamala" mit dem Lied "1944" nach Stockholm.

Die Ukraine schickt die Krimtatarin Jamala mit dem Lied „1944“ zum Eurovision Song Contest im Mai in Stockholm. Das entschied eine Fachjury und das TV-Publikum bei der nationalen Endausscheidung am Sonntagabend in Kiew. Die Wahl gilt als brisant, zumal die ESC-Regeln Lieder mit politischen Texten untersagen. Der Titel „1944“ spielt auf die Deportation der Krimtataren 1944 unter Sowjetdiktator Josef Stalin an.

Zudem dürfte das Lied viele an die Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Russland 2014 erinnern - obwohl diese nicht ausdrücklich erwähnt wird. Vertreter der Krimtataren beklagen seitdem Repressionen durch Behörden. In der Jury saß neben der Sängerin Ruslana, die den ESC 2004 gewonnen hatte („Wild Dances“) auch der ESC-Zweite von 2007, Andrej Danilko (alias Verka Serduchka).

„Jamala berührte mich für alles, was passiert ist. Das ist absolute Originalität. Das ist die tiefe Ukraine, die wirkliche Ukraine und die starke Ukraine“, sagte Ruslana. Jamala, die mit bürgerlichen Namen Susana Camaladinova heißt, war seit der Annektion nicht auf der Krim. 2009 durfte Georgien mit „We Don't Wanna Put In“ nicht antreten, weil die ESC-Leitung das Lied als politisch einstufte. Die Band Stefane & 3G räumte ein, dass es sich gegen Kremlchef Wladimir Putin richtet. (dpa)

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