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Eurovision Song Contest: Mit der Peitsche

Sie hatten sich ja reichlich Mühe gegeben, aber das reicht eben nicht. Die peitschenschwingende Burlesque-Tänzerin Dita von Teese konnte den Auftritt nicht retten. Nun kündigt der NDR Konsequenzen aus dem deutschen Debakel an.

Auch wenn sie Oscar Loya am Schluss noch das Hemd runterriss. Europa hat das ganz offensichtlich nicht gefallen. Platz 20 von 25 Teilnehmern – das ist zwar immer noch besser als der letzte Platz wie ihn im Vorjahr die No Angels tapfer erkämpften.

Aber nach dem offensichtlich erneuten Versagen des NDR, der für das deutsche Duo verantwortlich ist, stellt sich die Frage nach Konsequenzen. Die kündigte Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung, nun selber an: „Für uns heißt das: Wir müssen beim Eurovision Song Contest radikal neue Wege gehen. Wie die aussehen, werden wir sehr bald präsentieren."

Da darf man ja gespannt sein. Vielleicht sollte Deutschland ganz unironisch und ernsthaft Schuhplattler oder Jodler schicken. Irgendwas mit Lederhose. Etwas Authentisches. Wenn nichts mehr hilft, hilft nur die Besinnung auf ureigenste Stärken.

Die Verlierer vom Samstag sind ratlos. Alex Christensen, der Produzent des deutschen Auftritts, sagte: „Wir haben alles gegeben, mehr geht nicht." Das Ergebnis sei aber „sehr ungeil". „Wir haben noch immer nicht das Rätsel gelöst, wie man zwölf Punkte bekommt", sagte Christensen, der das Lied auch geschrieben hat.

Offene Worte. Alte Kämpen des Song Contests wie Gildo Horn, der in der deutschen Jury saß, fanden fast milde Worte: „Sie haben sich gut Mühe gegeben, es war kein schiefer Ton dabei", sagte er bei der anschließenden Party auf der Reeperbahn in Hamburg. „Es tut uns allen leid. Aber wir sind ja auch leidensfähig." Den im Vorfeld mit viel Getöse angekündigten Gastauftritt der Burlesque-Tänzerin kommentierte Horn mit den Worten: „Vielleicht war die Dita von Teese ein bisschen sehr viel Plastik."

Der ARD hat der Abend eine gute Quote beschert: Die Live-Übertragung von 21 Uhr bis 0 Uhr 16 verfolgten nach ARD-Angaben 7,36 Millionen – das seien etwa eine Million mehr als im vergangenen Jahr. Der Marktanteil habe insgesamt bei durchschnittlich 31,1 Prozent gelegen. os/dpa 

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