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Panorama: Ex-Politiker rächt sich am Staat

Er will 1000 Kinder aus armen Ländern annehmen

Hamburg - Der in Paraguay lebende Rheinländer Jürgen Hass will nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ bis zum Jahresende die Vaterschaft von 1000 ausländischen Kindern anerkennen und sich damit am deutschen Staat rächen. Der frühere Versicherungskaufmann und FDP-Kommunalpolitiker aus der niederrheinischen Stadt Rees habe bereits 300 Kinder aus Paraguay, Rumänien, Ungarn, Moldawien, Russland, der Ukraine und Indien angenommen, heißt es in dem Bericht. Möglich sei dies durch eine Grauzone des Kindschaftsrechtsreformgesetzes von 1998, das Männern die Anerkennung einer Vaterschaft erlaubt, wenn die Mutter des Kindes zustimmt und niemand anderes sich als Vater erklärt.

Die von Hass anerkannten Kinder werden deutsche Staatsbürger. Er wolle ihnen die Möglichkeit zu einer Ausbildung und Zugang zu deutschen Sozialleistungen verschaffen, sagte er. Unterhalt muss der Frührentner laut „Spiegel“ nicht zahlen, weil seine Rente nicht pfändbar sei. Hass sagte, er wolle mit der Aktion auch einen „persönlichen, privaten Rachefeldzug“ gegen den Staat führen. Er war 1987 wegen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt worden, habe sich aber unschuldig gefühlt. Hass hat dem Bericht zufolge ein großes Netzwerk in mehreren Ländern aufgebaut, mit dem er die Annahme der Vaterschaft der 1000 Kinder organisiert. Ob der Staat gegen das Vorgehen des Mannes irgendeine juristische Handhabe hat, ist völlig unklar. Ebenso ungeklärt ist, ob mit den Kindern viele große Familien nachziehen können. dpa

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